Update zum Bericht: Punktabzug für TuS Lintford

Eine Woche nach der unnötigen Niederlage in Lintfort kassierten die Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg die nächste: Erneut brachten die Bunkerladies eine Führung nicht über die Zeit und unterlagen dem 1. FSV Mainz 05 unglücklich mit 25:26(18:15). Für Mannschaft und Verantwortliche war es ein ärgerliches Déjà-vu, das man – auch wenn Pech im Spiel war – sich selbst eingebrockt hat.


+++ Update +++

Der TuS Lintfort hat in der Begegnung des 21. Spieltags der 2. Handball Bundesliga Frauen am 16. März 2024 gegen den ESV 1927 Regensburg eine Spielerin mit Landesverbandspass, nachdem sie das 18. Lebensjahr vollendet hat, zum insgesamt fünften Mal eingesetzt. Gemäß §66 der DHB-Spielordnung dürfen Spielerinnen ohne Bundesliga-Vertag jedoch nur in vier Meisterschaftsspielen einer Saison von ihrem Verein eingesetzt werden.

In der Konsequenz wird das Heimspiel des TuS Lintfort vom 16. März 2024 mit 2:0 Punkten und 0:0 Toren für den Gegner aus Regensburg gewertet. Grundlage hierfür ist §50 Ziffer 1 der DHB-Spielordnung. Ursprünglich hatte Lintfort das Spiel mit 34:29 gewonnen.

Der TuS Lintfort kann gegen diese Entscheidung innerhalb von 14 Tagen Einspruch beim Bundessportgericht einlegen. 

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Die Meenzer Dynamites mussten ohne etliche Spielerinnen auskommen, Trainerin Ilka Fickinger konnte aufgrund des breiten Kaders plus Drittliga-Reserve trotzdem noch eine schlagkräftige Mannschaft aufbieten. Die lieferte sich mit den Gastgeberinnen einen offenen Schlagabtausch: Die Partie wogte hin und her, zunächst führte der ESV, anschließend ging der 1. FSV Mainz 05 in Führung. Die Regensburger Deckung hatte vor allem mit der ehemaligen Bundesliga-Spielerin Saskia Fackel Schwierigkeiten. Die Linkshänderin sorgte mit der Vielzahl ihrer insgesamt sieben Tore für die zwischenzeitliche 9:7-Führung der Rheinland-Pfälzerinnen. Regensburg konnte durch einen Doppelschlag von Annalena Kessler und Theresa Lettl ausgleichen. Rechtsaußen Kessler zeigte eine bärenstarke erste Hälfte und netzte alle sechs Versuche ein. Nachdem sich die ESV-Deckung stabilisiert hatte, ein Faktor war dabei auch die Einwechslung von Steph Lukau im Kasten, nutzten die Oberpfälzerinnen die Ballgewinne, um sich abzusetzen. Kurz vor dem Seitenwechsel war die Chance zum 19:14 da, doch ein Fehlwurf gab Mainz nochmal den Ball und dem 18:15-Anschlusstreffer durch Rugile Bartaseviciute.

#14 Annalena Kessler legte eine bärenstarke erste Halbzeit hin und landete sechs Treffer#8 Franzi Peter kämpfte mit der Mannschaft, musste sich aber am Ende von den Mainzern geschlagen geben

Das Heimteam wollte nach Wiederanpfiff an den Tempohandball des ersten Durchgangs anknüpfen. Das sollte überhaupt nicht klappen, aber Deckung und einige Glanzparaden von Lukau sorgten dennoch dafür, dass der ESV in der 39. Minute nach einem Tor von Carina Vetter mit 22:18 führte. Wie schon in der Vorwoche in Lintfort kam nun ein Bruch ins Spiel: Unnötige Ballverluste ermöglichten Mainz einfache Gegenstoßtore, dazu wurde im Positionsangriff nicht druckvoll genug gespielt und falsche Entscheidungen getroffen. Das führte zu einigen passiven Vorwarnzeichen und daraus resultierenden schwierigen Würfen. Zu allem Unglück fiel auch noch die Hallenuhr aus, wodurch die Spielerinnen hüben wie drüben die letzten gut acht Minuten der Partie auf Zurufe der Bank angewiesen waren und wenig Orientierung hatten. Trotz allem hätte es zum Sieg reichen können respektive müssen, aber knapp zwei Minuten vor dem Ende wurde ein Strafwurf vergeben. Die Deckung arbeitete sich dann wieder den Ball, doch im darauffolgenden Angriff blieb der erwartete Freiwurfpfiff aus und der Ballverlust wechselte erneut. Der versuchte Ballklau ging dann nach denkbar knapp hinten los, da FSV-Spielmacherin Anna Weidle die daraus resultierende Lücke zur ersten Mainzer Führung seit der 14. Minute nutzte. Regensburg scheiterte mit dem letzten Wurf aus schwierigem Winkel und Mainz bejubelte den glücklichen Auswärtssieg. „Das war eine völlig unnötige Niederlage“, haderte ESV-Coach Bernhard Goldbach mit den zweiten 30 Minuten. „Sieben Tore nach Wiederanpfiff sind viel, viel zu wenig. Es ist mir kurz nach Spielende unbegreiflich, warum die Mädels gegen eine unveränderte Abwehrformation nicht mehr die besprochenen Dinge umsetzen konnten. Wir haben zu wenig Zweikämpfe bestritten und sind maximal hart dafür bestraft worden. Das Spiel hätten wir definitiv gewinnen müssen.“ Der Sportliche Leiter Robert Torunsky ergänzte: „Wir haben nun zum zweiten Mal in Folge eine große Chance verpasst, wichtige Zähler für den Klassenerhalt zu sammeln. Natürlich war heute auch Pech dabei und ein Punkt verdient gewesen, aber nach dem Spielverlauf wäre das auch schon einer zu wenig.“ Nach der dritten Heimniederlage im zwölften Spiel bleiben die Bunkerladies Tabellenachter im Sechzehner-Feld.

ESV 1927 Regensburg: 

Tor: Stephanie Lukau, Joelle Arno

Feld: Annalena Kessler 6, Sara Mustafic 4, Carina Vetter, Nicole Lederer je 3, Franziska Peter 3/1, Johanna Brennauer, Theresa Lettl je 2, Julia Drachsler, Carolin Hübner 1 sowie Maxie Fuhrmann und Marleen Kadenbach; Caroline Härtl (n. e.), Nicole Schiegerl (n. e.).

Bericht & Bilder: Hans-Christian Wagner, ESV 1927 Regensburg

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