BHV-Team W2008 beim Deutschland-Cup

Mit dem erstmals in Hannover ausgetragenen Deutschland-Cup W2008 beendete auch das BHV-Team W2008 seine Landesverbandförderung.


Auch dieser Jahrgang wurde wie der männliche Gegenpart M2007 durch die BHV-Sichtungenim November 2021 und die Monate zuvor in den acht bayerischen Bezirken eingeleitet. Am Ende steht mit dem elften Platz ein zwar auf den ersten Blick etwas enttäuschendes Ergebnis, das aber im schwierigen Corona-Jahrgang mit viel Pech im Vorfeld des Turniers letztlich leistungsgerecht war. 

In einer schweren Vorrundengruppe konnte man das Auftaktspiel gegen Westfalen gewinnen, war aber in den Partien gegen Hessen und Schleswig-Holstein deutlich unterlegen. Im ersten Platzierungsspiel gegen Rheinland-Pfalz setzte es eine unnötige Niederlage, ehe mit dem letzten Spiel gegen Nordrhein nochmal ein Erfolg gefeiert werden konnte. Auch auf individueller Ebene konnte sich bereits in Hameln Torhüterin Anais Konrad für den DHB empfehlen, zudem wurde vom Jahrgang W2008 Leni Goldbach als auffällige Spielerin benannt. Zudem nutzten einige Spielerinnen des Jahrgangs W2009 die Gelegenheit, sich bereits für die DHB-Sichtung in Heidelberg zu positionieren.  

Der Bayerische Handball-Verband bedankt sich in aller Form bei allen Vereinstrainer*innen für die gute und leidenschaftliche Arbeit in den Vereinen, sowie bei allen Bezirksauswahltrainer*innen, Physiotherapeuten und last but very not least beim BHV-Trainergespann Tom Eck und Attila Kardos, deren langjährige und erfolgreiche Zusammenarbeit mit dem Jahrgang W2008 endet. 

   

1. Gruppenspiel gegen den HV Westfalen23:18 (9:8) 

Im Auftaktspiel des Deutschland-Cups ging es gegen eine starke westfälische Mannschaft, die man – damals etwas überraschend – in Emmerthal noch deutlich schlagen konnte.Beide Mannschaften leisteten sich in einem nervösen Auftaktmatch eine Vielzahl von unnötigen Ballverlusten. Mit einer starken Leni Goldbach im Angriff und varibablem Spiel über Kreis und Außen konnte man mit einem knappen 9:8-Vorsprung in die Pause gehen, zu viele Fehler verhinderten aber ein besseres Ergebnis. In der zweiten Halbzeit machte vor allem die engagierte, antizipative Abwehrarbeit der Westfälinnen dem BHV-Team Probleme und mündete in vielen Konterchancen für den Gegner.Eine bestens aufgelegte Michelle Kehrlein im Tor war Hauptgrund dafür, dass Westfalen das Spiel in der Viertelstunde nach der Pause nicht drehen konnte. In der Endphase hatten die BHV-Mädels dann einen Tick mehr Luft und mit starken 1:1-Aktionen von Enie Schulze konnte man sich entscheidend absetzen. 

2. Gruppenspiel gegen den Hessischen HV 26:31 (9:14) 

In Spiel 2 ging es gegen mit Hessen gegen einen alten Bekannten aus zahlreichen Vorbereitungsturnieren und Sichtungsmaßnahmen. Eine Muskelverletzung zwang die bis dahin stark haltende Anais Konrad in der Halbzeit zum Aufgeben, sie konnte auch weiteren Turnierverlauf nicht mehr eingesetzt werden. Auch ansonsten verlief die erste Halbzeit nicht wunschgemäß – im Angriff zu ungefährlich und mit zu wenig Selbstvertrauen und mit erneut schwachem Rückzugsverhalten lief man schnell einem fünf Tore-Rückstand hinterher, der bis zur Pause Bestand hatte. In der zweiten Hälfte mit vermehrt Spielerinnen des Jahrgangs 2009 auf dem Platz zeigte man eine erfrischende, couragierte Leistung mit viel Druck von Larissa Friedrich auf der RR-Position. Am Ende wurde die zweite Halbzeit unentschieden beendet, für eine Wendung im Spiel reichte es nicht mehr. 

3. Gruppenspiel gegen den HV Schleswig-Holstein 19:35 (11:16) 

Im abschließenden Gruppenspiel wartete der HVSH im entscheidenden Spiel darum, welche Mannschaft ins Viertelfinale einziehen sollte.Gegen die Nordlichter um die überragende Spielgestalterin Pia Freudenstein hatte man in Hameln/Emmerthal im einzigen wirklich schwachen Spiel des Turniers eine herbe Niederlage einstecken müssen und war daher vor den Stärken des Gegners gewarnt. Bis zum 10:12 in der 23. Minute konnte man das Spiel offen gestalten und über Eva Zilinskas und Martha Beyhl am Kreis zu schönen Abschlüssen kommen. Eine erneut schwache Rückwärtsbewegung und im Spielverlauf zunehmende konditionelle Probleme nutze Schleswig-Holstein, um ab Minute 23 innerhalb von 10 Minuten die Vorentscheidung herbeizuführen. Ein wirkliches Aufbäumen erfolgte nicht mehr, so dass die bittere 19:35-Niederlage auch in der Höhe in Ordnung ging. 

Platzierungsspiel Plätze 9-12 gegen Rheinland-Pfalz 21:24 (10:12)  

Im ersten Platzierungsspiel gegen Rheinland-Pfalz zeigte sich das BHV-Team zunächst stark verbessert. Angetrieben von der starken Eva Zilinskas im Innenblock und am Kreis und Michelle Kehrlein im Tor kam man gut in die Partie und führte nach 12 Minuten 6:5. In einer darauffolgenden Schwächephase zeigte sich der Gegner giftiger, präsenter und auch eingespielter, so dass aus der frühen Führung kein Kapital geschlagen werden konnte und man stattdessen mit einem zwei Tore-Rückstand in die Pause ging. In der zweiten Halbzeit zeigte das BHV-Team zunächst seine bisher stärkste Leistung im Turnier. Eine Abwehrumstellung mit Rebecca Kramer als offensiv ausgerichtete Innenblock-Spielerin unterband die langen Auftaktbewegungen des Gegners und provozierte einige Ballverluste. Franziska Janzen auf LA verwandelte ihre Chancen treffsicher und bis zum 17:15 in der 34. Minute war Bayern die spielbestimmende Mannschaft. Dann zeigte sich erneut physischer und auch mentaler Verschleiß, Eva Zilinskas schied verletzt aus und auch die Torhüterinnen konnten in dieser Phase keine Sicherheit geben. So konnte Rheinland-Pfalz das Momentum mit einem Tick mehr Laufbereitschaft und Kampfgeist wieder an sich reißen. Eine schwache Chancenverwertung in der Endphase sorgte abschließend für eine sehr bittere und unnötige 21:24-Niederlage. 

Platzierungsspiel um Platz 11 gegen Nordrhein Nord 30:31 nach 7m-Werfen (9:9) 

Damit spielte man zum Abschluss gegen das Team aus Nordrhein Nord um Platz 11. Erneut kam man gut in die Partie und spielte erfolgreich über den Kreis, Martha Beyhl zeigte eine starke Partie und hatte an einer frühen Führung maßgeblichen Anteil, auch Michelle Kehrlein war wieder ein sicherer Rückhalt zwischen den Pfosten. Im weiteren Spielverlauf konnte sich keine Mannschaft entscheidend absetzen, die Führung wechselte mehrmals. Mit den erneut treffsicheren Außen Franziska Janzen und Tilda Halbe ging man mit leichtem Vorteil in die Endphase, konnte aber trotz einiger starker Einzelleistungen von Enie Schulze den knappen Vorsprung nicht über die Zeit bringen – mit 22:22 ging es ins 7m-Werfen. 

Hier konnten sich die Mädels lange nicht auf ein Siegerteam einigen – insgesamt 13 Würfe gab jedes Team ab. Dabei konnte Michelle Kehrlein fünf Siebenmeter entschärfen, hätte mit etwas mehr Glück sogar noch ein paar mehr Bälle halten können. Nachdem Maresa Lochbrunner auch ihren dritten Wurf versenkt hatte, konnte sich das Team Bayern über einen Sieg zum Abschluß und ein versöhnliches Ende des D-Cups 2024 freuen. 

Fazit

Der Jahrgang W2008 hatte es sehr schwer – durch Corona in der Ausbildung gebremst und immer wieder durch schmerzliche Spielerverluste geschwächt, verlor man kurz vor dem D-Cup mit den verletzten Christina Lesch, Romy Klein und Mia Borkowski weitere wichtige Spielerinnen. Daraus resultierend musste der Kader immer wieder ergänzt werden – zum Ende hin mehr und mehr aus dem jüngeren Jahrgang W2009. Für eine bessere Platzierung reichte es letztlich auch aufgrund von konditionellen Mängeln nicht, darüberhinaus waren Eingespieltheit und ein katastrophales Rückzugsverhalten die größten Hemmnisse. Bedenkt man all diese Schwierigkeiten, hat der Jahrgang W2008 eine gute Förderung gespielt und viel aus seinen Möglichkeiten herausgeholt. Leider konnten die starken Eindrücke des Hameln-Turniers am D-Cup nicht ganz bestätigt werden, trotzdem kann man am Ende auf ein leistungsgerechtes und am Ende versöhnliches Ergebnis zurückblicken. 

 

Für den Bayerischen Handball-Verband spielten: 

Anais Konrad, Fiona Birett, Michelle Kehrlein, Martha Beyhl, Larissa Friedrich, Anisija Fuchs, Leni Goldbach, Tilda Halbe, Franziska Janzen, Rebecca Kramer, Maresa Lochbrunner, Enie Schulze, Anna Warkotsch, Eva Wonnenberg, Lara Zabel, Eva Zilinskas.   

Offizielle: 

 

Trainerteam W2008: Attila Kardos & Tom Eck (BHV-Trainer) 

Franziska Kubasta (Physiotherapeutin) 

Bernhard Karg (Landestrainer Süd) 

Benjamin Herth (Landestrainer Nord) 

Abschlussplatzierungen Deutschland-Cup W2008 2024: 

 

1. HV Sachsen 

2. HV BaWü 1 

3. HV Mecklemburg-Vorpommern 

4. HV Berlin 

5. Hessischer HV 

6. HV Schleswig-Holstein 

7. HV Niedersachsen-Bremen 

8. HV Brandenburg 

9. HV Rheinland-Pfalz 

10. HV BaWü 2 

11. Bayerischer Handball-Verband 

12. HV Nordrhein-Nord 

13. Hamburger HV 

14. HV Saar 

15. HV Westfalen 

16. HV Nordrhein-Süd

Bericht: Benjamin Herth & Bernhard Karg 

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