HCD Gröbenzell: Interview mit Stefan Weidinger

Der HCD Gröbenzell ist neben der SG09 Kirchhof und der HSG Freiburg zur Saison 23/24 aus der 3. Liga in die zweite Handball Bundesliga Frauen aufgestiegen. Der Verein im Westen von München ist damit in seiner 50-jährigen Vereinsgeschichte zum dritten Mal zweitklassig.


Das Besondere am HCD: hier gibt es nur Frauen- und Mädchenhandball und mit seinen rund 250 MitgliederInnen zählt der HCD wohl eher zu den kleineren Clubs im Unterhaus. Eine Herausforderung? Wir haben nachgefragt bei Coach Weidinger:

Stefan, herzliche Glückwunsch zur wiederholten Meisterschaft (der HCD ist bereits 2022 Meister der dritten Liga Süd geworden, hat aber damals auf die Teilnahme an der Aufstiegsrunde verzichtet, Anm. d. Red.) und zum Aufstieg in die zweite Handballbundesliga. Sicherlich eine besondere Situation für den HCD?

Stefan Weidinger: Danke. Ja, auf jeden Fall. Dass wir unsere gute Leistung aus der vergangenen Saison bestätigen konnten und gerade in der Aufstiegsrunde nochmal über uns hinauswachsen konnten, macht mich sehr stolz. Aber klar, mit der neuen Liga kommen auch neue Herausforderungen auf uns zu. Dass wir sportlich mithalten können, haben wir in den 4 Aufstiegsspielen, aus denen wir 7 Punkte holen konnten, gezeigt. Vor allem weil die anderen Teams, wie Rostock und Frankfurt a.d.O. auf eine lange Tradition von erfolgreichem Frauenhandball zurückblicken können. Mit Saskia Putzke und Katrin Friedrich verlassen uns allerdings zwei extrem starke Handballerinnen, deren Lücke wir bisher noch nicht schließen konnten. Die andere Seite sind natürlich die finanziellen und organisatorischen Herausforderungen für uns als sehr kleinen Club. Hier müssen wir über den Sommer noch ganz schön ackern und Unterstützung akquirieren, um im Herbst dann wirklich unter Zweitligabedingungen auflaufen zu können.

Du hast gerade gesagt, zwei Spielerinnen verlassen den HCD. Wie sieht denn die Kaderplanung für die kommende Saison aus?

Den beiden Abgängen im Rückraum stehen zwei Neuzugänge gegenüber. Leni Frey vom Ligakonkurrenten Haunstetten wird unser Torhüterinnenteam enorm unterstützen und Simone Padberg von der HSG Würm-Mitte soll den Rückraum auf allen Positionen verstärken. Hinter einigen Spielerinnen stehen noch ein paar Fragezeichen. Rückraumspielerin Jana Epple wartet noch auf einen Studienplatz, Rechtaußen Ramona Nittel befindet sich noch in einem Auslandssemester und wie und wann Christine Königsmann nach ihrer Verletzung und Sina Fischer nach ihrer Schwangerschaft zurückkommen werden, ist noch ungewiss. So oder so wollen wir uns gerade im Rückraum nochmal in der Spitze verstärken und halten aktuell die Augen offen nach Neuzugängen.

Welche Ziele habt ihr euch denn gesteckt für kommende Saison?

Mit dem Team haben wir darüber noch gar nicht gesprochen, das hat sich nun erstmal eine Pause verdient. Aber natürlich ist es ein Ziel des HCDs nachhaltig hochklassigen Frauenhandball anzubieten um auch für Nachwuchsspielerinnen eine passende Perspektive anbieten zu können und für Handballerinnen aus dem Umfeld interessant zu bleiben. Dazu gehört aber nicht nur das erste Damenteam, wir legen auch großen Wert darauf, unser go2-Team (zweites Damenteam, Landesliga Anm. d. Red.) auf einem guten Niveau zu halten. Das schaffen wir durch eine enge Kooperation zwischen den beiden Damenteams.

Apropos TrainerInnen: Ihr habt auch Trainerteam Neuzugänge?

Ja, hier konnten wir neue und sehr kompetente TrainerInnen für den HCD gewinnen. Konkret sind in der letzten Saison Fabian Heck, ehemaliger Bayernligaspieler und -trainer und Gianni Huber, ehemaliger Zweit- und Drittligaspieler vom TuS FFB ins Trainiergespann eingestiegen. Zusammen mit HCD-Urgestein und Torwarttrainer Harald Fischer bieten wir unseren Spielerinnen nun ein sehr ausgewogenes und vielseitiges Training an, in dem wir auch viel individuell und in Kleingruppen arbeiten können.

Was wünschst du dir für die Zukunft beim HCD, Stefan?

Ich wünsche mir, dass das ganze Team beim HCD, das sich in so unterschiedlichen Bereichen einbringt, weiterhin so viel Herzblut in unseren Verein steckt und dass vielleicht sogar noch ein paar Köpfe und Hände dazukommen. Für unsere Mannschaft wünsche ich mir natürlich eine verletzungsfreie Saison, in der wir die Herausforderung zweite Liga genießen können und Spaß an unserem Sport haben. Wenn am Ende der Klassenerhalt rausspringt, bin ich mehr als zufrieden.

HCD Gröbenzell Aufstieg 2023, Bildrechte: Tanja Eikerling, www.xklickx.com

Interview: PM Gröbenzell, Rüdiger Hoch (1.Vorsitzender), Bilder: Tanja Eikerling, www.xklicks.com

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