Die beiden spielfreien Wochenenden haben den Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg gut getan: Die Bunkerladies gewannen am Samstagabend bei der SG Schozach-Bottwartal mit 30:25(15:16) und wurden damit an einem Spieltag voller Überraschungen ihrer Favoritenrolle gerecht.
Die Resultate aus den anderen Hallen bewiesen wieder einmal eindrucksvoll, dass in dieser Spielklasse kein Spiel auf dem Papier gewonnen wird, Prognosen regelmäßig über den Haufen geworden werden und jeder Sieg hart erarbeitet werden muss. Dass dies auch in der Beilsteiner Langhanshalle der Fall sein würde, war den Oberpfälzerinnen klar. Trainer Csaba Szücs musste ohne die verletzten Linksaußen Anika Bissel und Johanna Brennauer, Youngster Sophia Peter und die privat verhinderte Carina Vetter auskommen. Die Heimbilanz der SG, die Insiderkenntnisse der langjährigen ESV-Spielerin Natascha Weber, das 21:21-Remis aus dem Hinspiel sowie der Zugzwang der Gastgeberinnen im Kampf um den Klassenerhalt machten die Auswärtsaufgabe nicht einfacher. Die Spielerinnen waren heiß auf die Revanche, sahen sich trotz des hohen Motivationslevels zunächst einem 1:5-Rückstand ausgesetzt. Dann kämpften sich die Gäste aber erfolgreich zurück in die Partie. Nicole Lederer brachte in de r22. Minute ihre Farben dann in Unterzahl durch einen Doppelpack in Schlagdistanz. Franzi Peter verwertete dann einen Zuckerpass von Nicole Schiegerl zum Ausgleich und Anna Fuhrmann sorgte für die erste Führung. Das Momentum konnten die Regensburgerinnen nicht ganz nutzen: Die letzten fünf Minuten des ersten Durchgangs verliefen nicht optimal, sodass anstatt einer Führung ein 15:16-Pausenrückstand den Eintrag ins Spielprotokoll fand.
Nach dem Seitenwechsel geriet der ESV zunächst erneut mit drei Treffern ins Hintertreffen. Dann wurde der angerührte Beton in der Deckung richtig fest: Die Defensive agierte sehr kompakt und Torhüterin Steffi Lukau drehte das Torhüterduell deutlich auf ihre Seite. In der 48. Minute sorgte nach drei Buden von Marleen Kadenbach ein Doppelpack von Nicole Schiegerl und Amelie Bayerl für die erste Zwei-Tore-Führung (24:22) des ESV im Spiel. Mit leidenschaftlicher Verteidigung und entschlossenem Angriffsspiel gaben die Bunkerladies den Vorsprung nicht mehr aus der Hand, der bis zur Schlusssirene auf 30:25 ausgebaut wurde. „Die Mädels haben sich in der zweiten Hälfte in der Deckung deutlich gesteigert und auch im Angriff die nötige Durchschlagskraft gehabt. Wir haben die Abwehr in Bewegung gebracht und Einzelaktionen zum richtigen Moment gestartet“, sagte ESV-Trainer Csaba Szücs. „Schozach war hoch motiviert und Naschi kennt unsere Abläufe nach sieben Saisons im ESV-Trikot natürlich aus dem Effeff. Das machte die Sache schwierig, aber die Mädels haben gekämpft wie die Löwinnen und sich die Punkte redlich verdient“, führte der Sportliche Leiter Robert Torunsky die „geschlossene Mannschaftsleistung“ als entscheidend an. Ein Sonderlob gab es für Anna Fuhrmann und Nicole Schiegerl: Fuhrmann hatte die vakante Linksaußenposition mit fünf Feldtoren exzellent besetzt. Ihr Gegenüber Schiegerl war mit zwei Assists und hundertprozentiger Trefferquote bei gleicher Toranzahl wieder einmal „kalt wie Hundeschnauze“. Der bereits siebte Auswärtssieg im zwölften Auftritt festigte den fünften Tabellenplatz im Sechzehner-Feld.
ESV 1927 Regensburg:
Tor: Stephanie Lukau, Nóra Mestyán
Feld: Marleen Kadenbach 7, Amelie Bayerl, Anna Fuhrmann, Franziska Peter je 5, Nicole Schiegerl 5/1, Nicole Lederer 2, Julia Drachsler 1 sowie Sara Mustafic, Franziska Höppe und Theresa Lettl.
Text: H.C.Wagner, PM Bunkerladies, Fotos: SG Schozach-Bottwartal