Aus im Achtelfinale: Bundesligist „Flames“ eine Nummer zu groß

Auch die schönste Reise geht einmal zu Ende: Für die Zweitliga-Handballerinnen war am Freitagendabend in der Runde der letzten 16 Endstation. Bundesligist HSG Bensheim/Auerbach zeigte den Oberpfälzerinnen in einem ausverkauften „Bunker“ beim 18:34(11:15) deutlich die Grenzen auf.


Angesichts von neun unbesiegten Spielen in Serie des ESV hatten sich die Zuschauer einen Pokalfight erhofft – und den sollten sie in der ersten Hälfte auch bekommen. Angetrieben von einer beeindruckenden Kulisse – ein spezielles Dankeschön geht hier an den Fanclub „Prüfening und Freunde“, die mit dem „Bunkeraffen“ sogar ein eigenes Maskottchen ins Leben gerufen haben - verkaufte sich der Zweitligazweite gut. In der 13. Minuten gelang dem ESV nach einem Doppelpack der starken Linksaußen Anika Bissel und Kreisläuferin Sara Mustafic der 6:7-Anschlusstreffer und die Halle stand Kopf. Schade war im weiteren Verlauf des ersten Durchgangs, dass sich der ESV einige Ballverluste zu viel erlaubte. „Natürlich muss man gegen so eine starke Gegnerdeckung mehr ins Risiko gehen, aber da waren einige Ballgewinne, für die die Flames nichts tun mussten“, sagte Trainer Csaba Szücs.  Die ESV-Defensive stand gegen den Positionsangriff des Tabellenneunten der Beletage gut, sodass die einfachen Tore aus Kontern weh taten. Zwei Sekunden vor der Halbzeitsirene gelang Marleen Kadenbach, neben Trainer Szücs eine echte DHB-Vizepokalsiegerin im Team der Regensburgerinnen, mit einem Gewaltwurf das 11:15.

Trotz dieses Momentums kamen die Gastgeberinnen nicht gut ins Spiel. Der Angriff hatte weniger Durchschlagskraft und die eingewechselte Flames-Keeperin Vanessa Fehr zeigte gleich mehrere Glanzparaden. Die sichere Strafwurfschützin Nicole Schiegerl war es dann in der 39. Minute, die den Torbann durchbrach. Vier Treffer in Serie brachten dann aber zügig die Vorentscheidung für die gut besetzten Südhessinnnen, bei denen unter anderem Nationalspielerin Amelie Berger auf dem rechten Flügel auflief. Im Schlussdrittel der Partie gab Coach Szücs allen seine Schützlingen Einsatzzeiten, um das Erlebnis – noch nie stand eine Oberpfälzer Mannschaft im Achtelfinale – aufsaugen zu können. Erfreulich war, dass sich zehn Feldspielerinnen in die Torschützenliste eintragen konnten. Auch die eingewechselte Torhüterin Johanna Ziegler konnte einige Paraden verbuchen. Am Ende stand ein 34:18-Auswärtssieg auf der Anzeige, der sicherlich ein paar Tore zu hoch ausfiel. Nach drei Liga-Niederlagen in Folge freute sich Bensheim/Auerbach über die gute Leistung und die Zuschauer spendeten tröstenden Applaus für den tapferen Zweitligisten. „Das war heute eine beeindruckende Kulisse. Leider haben wir im ersten Durchgang ein paar Fehler zu viel gemacht, sonst wäre das Ergebnis zur Pause noch knapper ausgefallen“, sagte Trainer Csaba Szücs. „In den ersten 30 Minuten war mehr drin für uns. Dann wäre wohlmöglich auch die zweite Hälfte etwas anders gelaufen“, sagte der Sportliche Leiter Robert Torunsky. „Man hat gesehen, wo die Unterschiede zwischen einem etablierten Erstligisten und einem Zweitligisten liegen, der erst seit gut einem Jahr in dieser Spielklasse Bälle wirft. Es war eine tolle Erfahrung und Motivation, so etwas noch einmal erleben zu dürfen. Ganz herzlichen Dank an die Fans und Unterstützer!“

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Stephanie Lukau, Johanna Ziegler, Norá Mestyán

Feld: Anika Bissel, Marleen Kadenbach je 3, Schiegerl 3/3, Franziska Peter, Johanna Brennauer je 2, Amelie Bayerl, Theresa Lettl, Sophia Peter, Julia Drachsler und Sara Mustafic je 1 sowie Franziska Höppe, Anna Fuhrmann und Lea Röhrl.

Foto: H.C. Wagner - Text: ESV 1927 Regensburg, PM

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