HC Verliert Spitzenspiel gegen Rhein-Neckar-Löwen

Nach spannenden und kämpferischen 60 Minuten muss sich der HC Erlangen knapp mit 30 : 33 (18:16) in einem Spitzenspiel gegen die wieder erstarkten Rhein-Neckar-Löwen geschlagen geben.


(-hn) Es war ein spannendes, gutes Bundesligaspiel mit allem was Handball ausmacht: Spannung, Begeisterung, Stimmung, Kampf, Leidenschaft Ein Spiel, das erst auf den letzten Metern mit einem sehr glücklichen Sieg für die Rhein-Neckar-Löwen, die damit den ersten Sieg in der ARENA in Nürnberg einfahren konnten.

Monsteraufgabe mit drei Spitzenspielen in nur 8 Tagen

Der Trainer des HC Raul Alonso sprach von einer Monsteraufgabe gegen die unter Trainer Sebastian Hinze wieder erstarkten Rhein-Neckar-Löwen. Es war schon eine Riesenaufgabe innerhalb von nur acht Tagen gegen eine weitere Topmannschaft antreten müssen.  Während sich die Gäste eine Woche auf das Spiel in Nürnberg vorbereiten konnten, mussten die Gastgeber nur zwei Tage nach dem Kräfte raubenden Spiel gegen Kiel erneut gegen einen Hochkaräter antreten. Da verwundert es nicht, dass sich Alonso fragte, wieviel Sprit seine Jungs noch im Tank hatten. MIt Qualität, Leidenschaft und mit letzter Kraft lieferte der HC seinen Gästen einen großen Kampf auf Augenhöhe. Wie schon gegen Flensburg und Kiel reichte es dann letztlich auch an diesem Abend nicht ganz und der HC musste sich hauchdünn geschlagen geben. In allen drei guten und hoch emotionalen Spielen wäre mit etwas mehr Glück und besserer Chancenverwertung mehr möglich gewesen, Alle drei Trainer haben dies bestätigt, so sagte Hinze nach dem Spiel: „Ich bin glücklich, denn sind wir ehrlich: Es hätte auch in die andere Richtung  laufen können.“

Auch Jicha gab zu, gewusst zu haben, was sein Team in Nürnberg erwarten würde. Daher konnte man erstaunliche Erleichterung auf der Kieler Bank erkennen, als die Würfel gefallen waren: „Erlangen ist zu einer gefährlichen Mannschaft gereift“, begründete das der Kieler Coach, „ich bin froh, dass wir in der ersten Hälfte bei den Rückständen stets die Ruhe bewahrt haben.“

Leider kann sich der HC für das Lob aus berufenen Munde  nichts kaufen, außer Selbstbewusstsein zu tanken und die Erkenntnis, auch gegen die Topmannschaften auf Augenhöhe spielen zu können.

Appelgren und Juri Knorr werden zu Spielgewinnern

Das Spiel am Samstag vor über 6000 Zuschauern begann mit einem 3 : 0 Auftakt durch die Gäste. Als Christopher Bissel zum 4 : 4 in der 8. Minuten ausgleichen konnte, hatte sich Klemen Ferlin schon drei freie Löwenwürfe gefischt. So ging es hin und her, keine der Mannschaften konnte sich entscheidend absetzen. Der HC ist in dieser Phase wieder einmal, mehr an sich gescheitert, als auch wie gegen Kiel, größte Chancen nicht verwertet werden konnten. Immer wieder gingen die Gäste in Führung (7:9, 15. Minute; 9 : 11, 18.Miunte). Immer wieder konnten die Gastgeber mit größtem Einsatz ausgleichen.

Angefeuert von den Fans drehte der junge Spielmacher Lutz Heiny auf und wirbelte die Deckung der Löwen durch einander. Heiny und der zum Spiel gegen Kiel enorm verbesserte Johannes Sellin warfen die Gastgeber zu einer 2-Tore-Führung (18 : 16) zur Pause.

Die zweite Halbzeit ging für den HC nicht gut los, schnell hatten die Löwen den 18 :18 Gleichstand hergestellt.

Mikael Appelgrenn, der zur Halbzeit ins Tor kam, wird nun zu einer der Schlüsselfiguren. Am Ende hatte der Schwede 45 Prozent der Würfe gehalten. Besonders als Kurch und im Nachwurf Bissel zweimal direkt am Kreis an Appelgren scheiterten, zeigt die Klasse des Torwarts der Löwen..

Schnell wechselten Führung und Ausgleich. Berechtigte Hoffnung kam auf, als Steinert in der 44. Minute zum 25 : 23 ins leere Tor warf. Doch danach war es mit Euphorie am Ende. Fast acht Minuten gelang der HC kein Tor mehr. So langsam wurde auch der Tank der HC-Spieler leer und leerer. Die Abwehr wurde immer löchriger,  was der junge Juri Knorr, den die Abwehr des HC nie in den Griff bekam ausnutzte. Im Angriff wurde gute Chancen vertan, technische Fehler häuften sich. Mit zusammengebissenen Zähnen quälten sich die Erlanger durch die letzten 15 Minuten und stemmten sich mit dem noch möglichen, aber auch fast leeren Ersatztank gegen eine weitere Niederlage.

Als dann Christof Steinert dann beim 30 : 32 einen Wurf an das Außennetzt hämmerte und Forsell Schefvert bei Manndeckung die Nerven behielt und zum 33 : 30 einlochte, war das Spiel gelaufen.

Der HC hatte seine großartigen, kämpferischen Leistungen gegen die Topmannschaften Flensburg, Kiel und Mannheim nicht belohnen können. Der HC bleibt weiterhin auf Rang 6 der Tabelle.

Schade – der HC hätte es verdient aus der Monsterwoche besser heraus zukommen und es wäre bei mehr Chancenverwertung und Konzentration auch mehr möglich gewesen. Es zeigt sich wieder einmal, dass der Spielplan aus Zeitdruck mit heißer Nadel gestrickt werden muss und dass es dabei zu solchen Wettbewerbsverzerrungen kommen kann.

Wer sieht wie die Spieler beim Auswechseln nach Luft ringen, wird sich Gedanken machen müssen. Dazu wird sich der Verband endlich etwas einfallen lassen müssen, denn hier wird die Gesundheit der Spieler vorsätzlich aufs Spiel gesetzt. Sport muss bei aller Leistungsanforderung gesund sein und nicht krank machen!

Für den HC geht es am kommenden Sonntag (27.11.; 16:05 Uhr zum Auswärtsspiel zum TVG Lemgo Lippe (13. Der Tabelle); am Samstag, den 03.12.empfängt der HC um 20.30 Uhr einen weiteren Hochkaräter den derzeitigen Tabellenführer die Füchse aus Berlin und am  08.12., (19:05 Uhr) den VfL Gummersbach (9. der Tabelle).

Tore HC Erlangen: Ferlin (9 Paraden), Heiny 8; Sellin 8; Fäth 3; Firnhaber 1, Büdel 1, Bissel 1, Jeppsson 1, Steinert 7/2, Zechel 2

Tore Löwen: Appelgren (ab 31.; 8 Paraden), Birlehn (1.- 30.; 6 Paraden), Gensheimer 3. Kirekokke 1, Knorr 7/2. Helander 3, Lagergren 3; Groetzki 4, Schefvert 4; Gislason 1, Jaganjac 1, Nilsson 1, Kohlbahcer 3

 

Aus der ARENA Nürnberger Versicherung Norbert Höhn

 

 

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