Bunkerladies erreichen zweite Pokalrunde

Regensburger Handballerinnen fahren einen 27:22-Auswärtssieg in Ketsch ein.


Das einzige Bundesliga-Duell der ersten DHB-Pokalrunde führte die Zweitliga-Handballerinnen des ESV 1927 Regensburg am Sonntag zu den Kurpfalz Bären Ketsch. Nach einer langen Vorbereitung ist das erste Pflichtspiel immer eine ganz andere Standortbestimmung als die vielen Testspiele und so war Trainer Csaba Szücs gespannt, wie sich sein Team präsentieren würde. Der erfahrene Coach konnte personell aus dem Vollen schöpfen und 13 Feldspielerinnen und drei Torhüterinnen aufbieten. Bei für Hallensport nicht gerade angenehmen sommerlichen Temperaturen hatten die Bunkerladies zu Beginn einige Akklimatisierungsprobleme: Einige Großchancen konnten nicht genutzt werden und Fehlabspiele verhinderten eine höhere Führung zu Beginn. Bei einem Strafwurf nach nicht einmal zehn gespielten Minuten traf dann Linksaußen Johanna Brennauer die ins Eck springende Bären-Torhüterin: Die Schiedsrichter wendeten die fragwürdige neue Regel an und zückten die Rote Karte. Dadurch schlug früh die Stunde von Anika Bissel: Die Flügelspielerin hatte aufgrund von einer langwierigen Verletzung ihre komplette erste Saison verpasst und feierte nach langer Leidenszeit ihr ESV-Pflichtspieldebüt. In der Folgezeit drehte sich die Partie zu Gunsten der jungen Gastgeberinnen, da der ESV zu hektisch agierte: Die Spielerinnen versuchten gegen die aggressive Bären-Deckung zu oft, den Ball unter Bedrängnis weiterzuspielen – und das klappte zu selten. Die Konsequenz war ein 11:12-Rückstand zur Pause.

Nach dem Seitenwechsel führte Anna Fuhrmann auf der Spielmacherposition Regie und die flinke britische Nationalspielerin setzte die Vorgabe „Abwehr in Bewegung bringen und dann in die Zweikämpfe“ hervorragend um. Da auch Neuzugang Stephanie Lukau eine gute Leistung zeigte, wendete sich das Blatt. Fuhrmann sorgte in der 37. Minute entschlossen für die erste ESV-Führung nach längerer Zeit. Nicole Schiegerl nutzte einen vergebenen Strafwurf der Bären, um den Vorsprung zu vergrößern. Die Rechtsaußen war es dann einige Minuten später auch, die in Unterzahl einen genialen Pass zu Nicole Lederer spielte, die per Kempa-Trick zum 21:16 einnetzte. Eine Lukau-Parade und ein von Franzi Peter souverän verwandelter Strafwurf sorgten direkt nach dem Tor des Tages in der 48. Minute für die vorentscheidende Führung. In der Schlussphase konnte Coach Szücs dann munter wechseln: Anika Bissel gelang ihr erstes ESV-Tor und auch Rekonvaleszentin Lea Röhrl konnte sich in die Torschützenliste, auf der am Ende außer Abwehrspezialistin Franzi Höppe alle Feldspielerinnen zu finden waren, eintragen. Durch den verdienten 27:22-Erfolg zog der ESV in die zweite DHB-Pokalrunde ein, die am Wochenende 15./16. Oktober ausgetragen werden wird. Trainer Csaba Szücs freute sich über die Leistungssteigerung und das Weiterkommen: „Die erste Hälfte ist nicht gut für uns gelaufen. Die Mädels haben sich da rausgekämpft und sich in den zweiten 30 Minuten enorm gesteigert.“ Der Sportliche Leiter Robert Torunsky war froh über den geglückten Saisonstart und den bestandenen Härtetest. „Jetzt hoffen wir in der zweiten Runde auf ein Heimspiel und ein gutes Los. Aber das ist Zukunftsmusik, jetzt gilt der ganze Fokus dem Ligastart am Samstag bei Bundesligaabsteiger Buchholz 08-Rosengarten.“ 

 

ESV 1927 Regensburg:

Tor: Lukau, Mestyán, Ziegler

Feld: F. Peter 6/2, Kadenbach 4, Fuhrmann, Schiegerl je 3, Drachsler, Lettl je 2, Brennauer 2/1, Bayerl, Bissel, Lederer, Mustafic, Röhrl je 1 sowie Höppe.

 

Foto: Robert Torunsky - Text: ESV 1927 Regensburg, PM

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