TEAM BAYERN beim Konrad-Zuse-Cup

BHV-Team M2006 beim hochklassig besetzten „Zuse-Cup“ in Hoyerswerda - "Kontinuierliche Steigerung mit Leistungsdellen"


Nach der Leistungssportsichtung des Deutschen Handballbundes (DHB) Anfang März, der Bayerischen Meisterschaft der Bezirke Anfang Mai sowie den Jugend-Qualifikationsrunden der Bayerischen Ver-eine nahm das BHV-Team M2006 am „Zuse-Cup“ in Hoyerswerda teil. Lediglich ein Tageslehrgang konnte als Vorbereitung genutzt werden. Das mit insgesamt sieben männlichen Landesauswahlen besetzte Turnier gestaltete sich sehr ausgeglichen und mit einer tollen Organisation des örtlichen Ausrichters.

1. Turnierspiel gegen den HV Sachsen 15:19 (7:10)

Nach einer langen Anreise stand am Freitagabend das Spiel gegen den HV Sachsen an. Zu Beginn merkte man der Bayerischen Landesauswahl die lange Anreise und v.a. die fehlende Eingespieltheit an. Eine Vielzahl an technischen Fehlern sowohl im Tempospiel als auch im Positionsangriff ließen gleich in der ersten Halbzeit einen Rückstand auf der Anzeigetafel erscheinen. Obwohl die Kreisläu-ferkooperation zwischen Ben Kremen und Leonards Valkovkis mehr als gewinnbringend funktio-nierte, konnte der Rückstand nicht mehr gedreht werden. Auch zahlreiche Paraden von Torwart Leo-pold Huber konnten daran nichts ändern. Am Ende stand ein deutlich ungünstiger Turnierstart zu Buche.

2. Turnierspiel gegen den Hamburger HV 17:17 (10:9)

Nach einer kurzen Nacht mit vielen Gesprächen ging es am Samstagvormittag gegen den Hamburger HV. Mit einer deutlich geänderten Körpersprache und v.a. mit technisch gut durchgeführten Täu-schungen im Angriff konnte man in der ersten Halbzeit einen 10:6-Vorsprung herausspielen. Hier zeigte v.a. Neil Sommerkorn seine individuellen Qualitäten und sein breites Täuschungsrepertoire. Eine einminütige Schwächephase vor der Halbzeit ließ den Vorsprung von +4 auf +1 schmelzen.
Nach der Pause agierte das Team wieder deutlich konzentrierter und konnte insbesondere Linksau-ßen Milan Kütt erfolgreich zu freien Wurfchancen verhelfen, der mit einer sicheren Quote bestach. Nichtsdestotrotz ließ sich der Hamburger HV nicht abschütteln und der Ausgleichstreffer zum Endstand 15 Sekunden vor Ende war mehr als ärgerlich.

3. Turnierspiel gegen den HV Berlin 15:15 (7:9)

Mit dem HV Berlin wartete im dritten Turnierspiel der spätere Turniersieger auf die Bayerischen Lan-deskader. Hatte man im vorherigen Spiel gegen Hamburg bereits mit einer anderen Körpersprache als im Spiel gegen Sachsen agiert, zeigte sich das Bayerische Kämpferherz in diesem Turnierspiel wei-ter verbessert. Obwohl die Berliner sich zuerst einen Vorsprung erarbeiten konnte, war insbesondere die Spielsteuerung von Loris Hartung dafür verantwortlich, dass man in der zweiten Halbzeit das Spiel ausgleichen und sogar selbst in Führung gehen konnte. Eine Minute vor Ende hatte das Team die Chance auf einen +2 Vorsprung, konnte diese aber nicht nutzen. Marks Lilienfelds ließ im Angriff gleich mehrfach sein Potenzial aufblitzen und überraschte den Gegner nicht nur mit gekonnten Schlagwürfen, sondern auch mit zielführenden 1:1-Situationen.
Im Gegenzug kurz vor Spielende fiel dann der Ausgleich. Eine Leistungssteigerung im Vergleich mit den Spielen 1 und 2 war klar erkennbar.

4. Turnierspiel gegen den HV Sachsen-Anhalt 15:12 (7:7)

Gegen den eingespielten HV Sachsen-Anhalt belohnte sich das bayerische Team mit dem ersten Tur-niererfolg. Obwohl die kräftezehrenden Partien davor bereits deutliche Spuren hinterlassen hatten, konnte gegen einen variabel aufspielenden Gegner gut dagegengehalten und insbesondere durch Rückraum Mitte Lars Genz immer wieder erfolgreiche Abschlüsse erspielt werden.
Die gekonnten Übergänge von Hans Lukas Willax ließen immer wieder kreative Lösungsmöglichkeiten gegen die offensive Abwehrformation zu. Auch Mattis Heiß war eine wertvolle Stütze des Teams so-wohl im Angriff, aber insbesondere in der Abwehr.

5. Turnierspiel gegen den Hessischen HV 15:17 (4:7)

Gegen den Nachbarn aus Hessen, der aufgrund einer überraschenden Niederlage gegen Hamburg schlussendlich den 2. Platz belegte, war insbesondere die Angriffsleistung in der ersten Halbzeit stark verbesserungswürdig. Obwohl Torwart Dorian Knezevic mit einer Vielzahl an Paraden auf sich auf-merksam machte und das Team gewinnbringend im Spiel hielt, konnte die erste Halbzeit nicht so ge-staltet werden, wie man es sich vorgenommen hatte.
In der zweiten Halbzeit zeigte das Team um Rechtsaußen Jonas Schmidt, der immer wieder gekonnt Steals in der Abwehr anbrachte, ein anderes Gesicht. Schnell war der Vorsprung egalisiert und das Team hatte mehrfach die Chance auf die Führung. Hier war vor allem die offensive Abwehrformation sowie die kraftvollen Rückraumwürfe von Paul Lewe die Erfolgsgaranten. Nachdem man drei Minuten vor Ende die Chance auf die Führung nicht nutzen konnte, erzielte Hessen 15 Sekunden vor Ende die Zwei-Tore-Führung, die das Bayerische Team nicht mehr drehen konnte. Insgesamt aber eine mehr als gelungene Leistung.

6. Turnierspiel gegen den HV Mecklenburg-Vorpommern 14:17 (7:7)

Das Spiel am Sonntagvormittag gegen den HV Mecklenburg-Vorpommern sollte das Abschlussspiel aus Bayerischer Sicht darstellen. Hatte man in der ersten Halbzeit das Spiel im Griff, konnte sich aller-dings ergebnistechnisch nicht absetzen, sollte eine Schwächephase zu Beginn der zweiten Halbzeit der Knackpunkt darstellen. Zu ideenlos und v.a. ohne cleveres Spiel im Angriff kam der Gegner zu ein-fachen Gegenstoßtoren. Der schlussendlich ins All-Star-Team gewählte Valentin Weyer führte sein Team gelungen immer wieder heran. Eine schwache Abschlussquote insbesondere über die Außen-positionen ließ allerdings den Rückstand nicht mehr schmelzen.
Am Ende stand eine deprimierende und wenig zufriedenstellende Leistung im letzten Turnierspiel fest.

Fazit

Die Leistungsdellen am Freitagabend sowie Sonntagvormittag lassen ein mehr als positives Gesamt-bild etwas trüben. Die Leistungssteigerung am Samstag in den vier Spielen zeigt allerdings mehr als eindrucksvoll, zu welchen Leistungen das Bayerische Team imstande ist. Bis zum Deutschland-Cup im Dezember muss insbesondere vermehrte Konstanz in den Leistungen gezeigt, aber vor allem die Ba-sics, wie Abschlussquoten, 7-Meter-Abschlüsse und Regelbewegungen in der Abwehr über einen län-geren Zeitraum verbessert werden. Die Fähigkeit zur Leistungssteigerung und v.a. ein tolles Kämpfer-herz lassen gespannt auf die kommenden Maßnahmen blicken.

Für den BHV im Einsatz waren: Lars Genz (10), Loris Hartung (15/6), Mattis Heiß (5), Leopold Huber (TW, 25 Paraden = 30,49%), Dorian Knezevic (TW, 22 Paraden = 35,48%), Ben Kremen (11/3), Milan Kütt (8/2), Paul Lewe (3), Marks Lilienfelds (2), Jonas Schmidt ()1, Neil Sommerkorn (4), Leonards Valkovskis (14), Valentin Weyer (12), Hans Lukas Willax (6) 

Trainer: Ben Schulze
Landestrainer: Benjamin Herth & Bernhard Karg
Physiotherapeutin: Anika Kleinlein

Bericht: Benjamin Herth, Landestrainer Nordbayern 

 

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