DHB-Schiedsrichter bei EHF-Lehrgang

D’Oria/Hlawatsch bilden das zweite deutsche - und bislang einzige bayerische - EHF-Schiedsrichtergespann im Beachhandball! Wie sie zum Beachhandball kamen und welche Herausforderungen es für Schiedsrichter bereit hält, erzählen die beiden im BHV-Kurzinterview.


Das Elitekader-Schiedsrichtergespann Paolo D’Oria/Julius Hlawatsch hat Ende Mai am EHF-Lehrgang in Tilburg, Niederlande teilgenommen. Unter der Leitung von Jiri Opava, Mitglied der EHF BC, galt es neben regeltechnischem Input und Top Referee Skills auch einen Regel- und Fitnesstest zu absolvieren.

Im Anschluss an den theoretischen Teil leiteten D’Oria/Hlawatsch Spiele auf dem Camelot Beach Handball Tournament, einem der besten europäischen Beachhandballturniere. Dabei erfolgte ein Coaching durch erfahrene Kollegen.

D’Oria/Hlawatsch haben den Lehrgang erfolgreich abgeschlossen und bilden damit nach Deiters/Stumpfe das zweite deutsche EHF-Schiedsrichtergespann im Beachhandball.

Kurzinterview mit D’Oria/Hlawatsch 

Wie und wann kam eure Begeisterung fürs Beachen auf?

"Am Isibeach haben wir als Spieler und später dann als Schiedsrichter das Beachen kennen und lieben gelernt – mit 15 oder 16 haben wir unsere Lizenzen gemacht! Zu dem Zeitpunkt waren wir als Hallenschiedsrichter schon eine Zeit lang unterwegs und das Beachen war die perfekte Ergänzung für den Sommer. Mittlerweile ist durch zahlreiche Teilnahmen auf GBO- und EBT-Turnieren für uns mehr draus geworden, nämlich eine zweite Sportart, die wir genauso professionell verfolgen wollen wie die Halle."

Was macht für euch den Beachhandball aus und was kann er, was Hallenhandball nicht (so gut) kann? …damit verbunden auch die Frage: Worin unterscheiden sich die Herausforderungen für Schiedsrichter?

"Wir wollen die beiden Sportarten nicht gegeneinander ausspielen. Beide existieren eigenständig und ergänzen sich gegenseitig. Beach bietet dabei schnellere Ballwechsel, mehr Akrobatik und natürlich das Drumherum: Musik, Sonne und Strandfeeling. Darüber hinaus hat der Beach aber in den letzten Jahren eine deutliche Professionalisierung erlebt – viele Teams fahren mit ernsthaften Ambitionen auf die Turniere. 

Für uns als Schiedsrichter sind zwei Aspekte herausfordernd: Die kürzere Spielzeit bringt mit sich, dass wir deutlich weniger Zeit haben, um unsere Linie deutlich zu machen – in der Halle kann man sich dafür 10, 15 Minuten nehmen, da ist am Beach aber das Spiel schon fast vorbei. Die zweite Komponente ist, dass wir bei der Bewertung von 2-Punkt-Toren auch eine technisch-stilistische Komponente mit bewerten müssen. In der Halle kann es einem aber ziemlich egal sein, welche Techniken die Spieler anwenden."

Stichwort EHF: Wie fühlt ihr euch? 

"Eine Grundanspannung ist bei neuen Herausforderungen nicht verkehrt. Nervös sind wir aber nicht, da wir auf dem EHF-Lehrgang schon gutes Feedback erhalten haben. Wir freuen uns vielmehr und fühlen uns geehrt, Deutschland auf den EUSA Games im Juli in Lodz, Polen, vertreten zu dürfen!"

Worauf freut ihr euch besonders beim Turnier und was werden die größten Herausforderungen?

"Wir freuen uns sehr auf die Gemeinschaft und das Coaching, das wir dort erhalten werden. Von Erfahrenen zu lernen ist immer am wertvollsten! Man darf eine andere Welt des Handballs kennenlernen & kann internationale Kontakte zu knüpfen.

Herausfordernd dürfte werden, sich zum ersten Mal bei einem EHF-Event zu behaupten. Bislang waren wir ja „nur“ auf GBO-/EBT Turnieren unterwegs."

Interview: BHV-Öffentlichkeitsarbeit

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