Finale der Grundschulliga in Bad Neustadt

Rund 600 Kinder aus 27 Klassen haben die letzten Monate im Grundschulsport den Handball kennengelernt - jetzt durften die dritten und vierten Klassen in einem zweitägigen Turnier um den Sieg spielen.


Schon seit Februar läuft das Projekt "Grundschulliga – Starke Kinder in starken Schulen“ in den Landkreisen Rhön/Grabfeld und Bad Kissingen an insgesamt 12 Grundschulen. Federführend bei der praktischen Umsetzung des Konzepts war der HSC Bad Neustadt mit seinen (jugendlichen) Ehrenamtlichen und Trainern.

Denn der Grundgedanke des Grundschulliga-Projekts sieht eine Unterstützung der Lehrkräfte im Schulsport vor, die von den Vereinen in der näheren Umgebung umgesetzt wird. Auf Wunsch werden dabei die LehrerInnen in der Sportstunde von einem Vereinstrainer begleitet. Mit umfangreichem Infomaterial und der parallelen Fortbildungsmöglichkeit über das Lehrkraftzertifikat des Deutschen Handballbundes (DHB) soll der Handball dauerhaft in den Schulsport intergiert werden. Das DHB Lehrkraftzertifikat wird in Form einer Fortbildung für Sportlehrkräfte durchgeführt. Die beiden Landkreise richteten diese Fortbildungen aus und die Lehrkräfte waren – nach der coronabedingten Pause – über diese Fortbildung in Präsenz mehr als zufrieden.

Kooperationspartner Technische Universität München (TUM)

Neben dem DHB, dem BHV und dem örtlichen Verein war mit der Technischen Universität München (TUM) auch ein Partner aus der Wissenschaft mit dabei. Die TUM unterstützte das Projekt in Form von ausgearbeiteten Stundenbildern für Lehrkräfte. Hier konnten die Lehrkräfte in einem Zeitraum von sechs Wochen Inhalte für den Schulsport im Handlungsfeld Kleine Spiele und Sportspiele anwenden und sich somit für die Abschlussveranstaltung vorbereiten. Des Weiteren wird das gesamte Projekt gemeinsam mit der TUM evaluiert, um darauf aufbauend mit weiteren Partnern die Inhalte noch mehr in die Fläche zu bringen.

Keine Angst vor Ballkontakt dank Knautschball

Die Resonanz ist durchweg positiv: Nach Aussagen der beteiligten Lehrerinnen und Lehrer hatten sich nahezu alle Kinder motorisch und koordinativ mit dem Ball verbessert. Zudem seien wirklich alle Kinder durch die Spielmöglichkeiten mit dem Ball abgeholt worden, Mädchen ebenso wie Jungs, kleine Ballkünstler ebenso wie Anfänger. Zum Auftakt wurde jede Schule mit einem Ballpaket unseres Partners ballco ausgestattet, welches unter anderem mit Methodikbällen von Molten bestückt war. Durch die Beschaffenheit der Knautschbälle wurde vor allem vorsichtigeren Kindern ab dem ersten (Ball-)Kontakt direkt die Angst vorm Ball genommen.

"Es macht wirklich Spaß, die Begeisterung der Kinder hier in der Halle zu sehen, wie sie dabei sind und sich reinhängen", so Martin Haider vom BHV, der das Projekt mit auf den Weg gebracht und von Verbandsseite mitorganisiert hat. "Der eigentliche Erfolg ist allerdings die Zusammenarbeit mit den Lehrkräften an den Schulen, die so die Möglichkeit hatten, mit dem Handball in Kontakt zu kommen um ihn künftig ohne Berührungsängste in ihren Sportunterricht zu integrieren." 

Sichtbare Fortschritte mit dem Ball bei allen Kindern

Während die Grundschüler klassenweise in gemischten Teams (Jungs und Mädchen zu gleichen Teilen) auf dem Kleinfeld gegeneinander antraten, um den Sieg auszuspielen, sammelten die pausierenden Kinder im DHB-Parcour Punkte für den Hannibalpass: Auf dem Programm standen Slalomdribbling, Geschicklichkeit- und Zielübungen, aber auch Passen und Fangen unter Zeitdruck. Wer gerade nicht an einer Station seine Fortschritte mit dem Ball zur Anwendung brachte, übte sich als Fan - mit selbstgemalten Plakaten und Bannern. Betreut wurden die einzelnen Stationen von den (Jugend-)Trainern des HSC Bad Neustadt. 

Nach Punktgleichheit wurde zwischen den vierten Klassen aus Mellrichstadt (Malbach-Grundschule) und Bad Brückenau ein zusätzliches Finale ausgetragen. Zur Siegerehrung waren anschließend nicht nur Peter Hahn vom HSC Bad Neustadt, Klaus Sieß, Bezirksvorsitzender des Bezirks Unterfranken und etliche Vertreter des BHV anwesend, sondern auch Bad Neustadts stellvertretender Landrat Bruno Altrichter, der sich begeistert von der Aktion zeigte und für die Kinder vor allem das Zusammengehörigkeitsgefühl des Teamsports hervorhob. 

In Bayern spielen inzwischen auch etliche andere Regionen einen Grundschulcup aus, dank der Unterstützung und des eigenständigen Engagements örtlicher Vereine (Herrsching, Oberviechtach, Germering und viele mehr). Das reicht dem BHV und Martin Haider aber noch nicht ganz: "Unser Ziel muss es nun sein, dieses Projekt auf andere Regionen in Bayern zu übertragen, um damit möglichst viele Kinder und vor allem LehrerInnen zu erreichen. Damit beginnen wir noch diesen Sommer."

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