"Für uns ist das Neuland": Lea Walkowiak (HC Erlangen) vor dem Start der Jugendbundesliga im Interview
Beim Final Four um die Deutsche Meisterschaft hat der HC Erlangen im weiblichen Jugendbereich erstmals auf nationaler Bühne auf sich aufmerksam machen. Neben Lisa Fuchs, die zur besten Abwehrspielerin gekürt wurde, spielte bei den Mittelfranken vor allem auch Lea Walkowiak groß auf und wurde zur besten Torschützin gekürt. Nun erntete sie den Lohn ihrer starken Leistungen, sie wurde von Bundestrainer Gino Smits zu einem Regionallehrgang der U18-Nationalmannschaft eingeladen.
Zuvor präsentiert sich Lea Walkowiak mit der weiblichen A-Jugend des HC Erlangen erstmals in der Jugend-Bundesliga Handball (JBLH). Am Samstag geht es zur Premiere in der höchsten Spielklasse zur SG Kappelwindeck/Steinbach. Markus Hausdorf führte vor dem Bundesligadebüt und dem Regionallehrgang ein Interview mit Lea Walkowiak.
Lea, im Sommer habt ihr Euch mit der weiblichen A-Jugend vom HC Erlangen zum ersten Mal für die Jugend-Bundesliga Handball (JBLH) qualifiziert. Wie groß war die Freude darüber bei Euch und im Verein?
Lea Walkowiak:
Wir haben uns unfassbar gefreut, dass wir unser lang ersehntes Ziel dieses Jahr endlich erreichen konnten. Ich denke die Freude im Verein ist ebenfalls groß, da wir jetzt auch im weiblichen Bereich unseren Verein in der Bundesliga repräsentieren können.
Zudem habt ihr auch den Aufstieg in die 3. Liga realisiert. Wie wichtig war dies, vor allem auch für eine junge, talentierte Spielerinnen wie dich?
Lea Walkowiak:
Der Aufstieg in die dritte Liga mit unserer Damenmannschaft ist für unseren kompletten weiblichen Bereich im Verein ein sehr wichtiger Schritt gewesen. Das höhere Niveau in der dritten Liga ist eine sehr gute Gelegenheit mich hinsichtlich meiner Spielweise und meinem Entscheidungsverhalten weiterzuentwickeln. Aber natürlich ermöglicht es auch allen Jugendspieler, die bei den Damen spielen dürfen eine Entwicklungschance, welche uns vielleicht auch in der A-Jugend einige Vorteile bringen könnten.
Die ersten vier Spiele in der 3. Liga sind inzwischen absolviert, 2:6 Punkte stehen auf eurem Konto. Wie zufrieden seid ihr mit dem Start in die neue Saison?
Lea Walkowiak:
Ich denke die Zufriedenheit hält sich in Grenzen. Wir hatten mit dem Sieg gegen Würm einen guten Start in die Saison. Leider konnten wir bei den ersten beiden Auswärtsspielen unser Spiel nicht auf die Platte bringen.
Am Samstag startet ihr mit einem Auswärtsspiel bei der SG Kappelwindeck/Steinbach. Welche Chancen rechnet ihr euch als Neuling aus?
Lea Walkowiak:
Das ist das erste Mal, dass wir gegen die SG Kappelwindeck/Steinbach spielen. Wir müssen wie in jedem Spiel in der Bundesliga von Beginn an aufmerksam sein und unser Bestes geben.
In der Gruppe 6 trefft ihr aber nicht nur auf die SG Kappelwindeck/Steinbach, sondern auch auf die TuS Metzingen sowie die JSG Mundenheim/Rheingönheim. Wie beurteilst du diese Gruppe und mit welchem Ziel startet ihr in die erste Bundesliga-Saison mit dem HC Erlangen?
Lea Walkowiak:
Für uns ist die Jugend-Bundesliga noch komplettes Neuland, daher können wir die meisten Mannschaften in den Gruppen noch nicht beurteilen. Wir sollten niemanden unterschätzen und ebenso wenig sollten wir unterschätzt werden. In der Qualifikationsrunde konnten wir uns zwar gegen die B-Jugend des TUS Metzingen durchsetzen. Aber jede Mannschaft verändert sich zu jedem Jahrgang hin wieder.
Wir müssen einfach unser Spiel spielen und dann schauen, wie weit wir in der Bundesliga kommen. Unser Ziel ist erstmal unter die ersten zwei in unserer Gruppe zu kommen, um nächste Saison weiterhin in der höchsten Spielklasse der A-Jugend spielen zu dürfen.
Nach der Bundesliga-Premiere folgt für dich persönlich die nächste Premiere: Du wurdest von Bundestrainer Gino Smits für den vom 4. bis zum 6. Oktober in Ruit stattfindenden Regionallehrgang der U18-Nationalmannschaft nominiert. Wie hast du von der Einladung erfahren und wie überrascht warst du von dieser?
Lea Walkowiak:
Ich habe mich unfassbar gefreut als ich die E-Mail mit der Einladung zum Regionallehrgang erhalten haben. Das lustige war, dass ich mit meinen Eltern zuvor Klamotten fürs Segeln gekauft hatte, da ich mit der Schule vom 3. bis zum 8. Oktober auf Studienfahrt zum Segeln gefahren wäre. Natürlich ist der Lehrgang eine einmalige und unfassbare Chance für mich und ein langersehnter Traum. Ich freue mich riesig beim Lehrgang neue Erfahrungen sammeln zu dürfen.
Text: https://www.handball-world.news/o.red.r/news-1-2-43-43704.html
Foto: HC Erlangen