Knappe Niederlage gegen Flensburg

In einem kampfbetonten Spiel, zu dem beide Mannschaften mit einem dezimierten Kader antreten mussten, hatte Flensburg am Ende mit glücklich 27 : 26 das Spiel für sich entschieden.


(nh) Bevor das Spiel beginnen konnte, verabschiedete der Vorsitzenden des Aufsichtsrats Dr. Carsten Bissel, die Spieler, die im nächsten Jahr nicht mehr dabei sind:
Sime Ivic, der zum Ligakonkurrenten nach Leipzig geht, Stefan Lex und Benjamin Meschke, die kurzfristig eingesprungen waren, Daniel Mosidi, der nach Franreich wechselt, Florian von Gruchalla, der die aktive Laufbahn beendet, dem HC aber als Leiter des HC e.v. weiter zur Verfügung steht und Jan Schäffer, der in die 2. Liga nach Coburg wechselt.

Dann gings los im wahrsten Sinne des Wortes heißen Hexenkessel, der trotz des entscheidenden Länderspiels Deutschland Ungarn wieder mit 1700 Zuschauern ausverkauft war. 

Es war ein Handball-Krimi, wie er kaum vorstellbar war. Flensburg als Tabellenzweiter und haushoher Favorit angereist, konnte nur 12 Spieler aufstellen, 5 der Stammspieler waren verletzt. Bei der HG, dem Underdog, war ein ganze Mannschaft mit 9 Spieler nicht einsetzbar. Der Rest, eine Mischung aus gestandenen Profis wie Simon Jeppsson, Hampus Ollsson, Christopher Bissel, Martin Ziemer, Jan Schäffer, kurzfristig engagierten Spielern wie Benjamin Meschke und Stefan Lex sowie eine Reihe und Jungspunden aus der U23 wie Turek Marschall Und Daniel Mosidi und einigen, die bisher niemand kannte. Aus einem bunten Haufen war eine Mannschaft geworden.

Es entwickelte sich ein munteres Spiel, bei es die HC-Mannschaft locker mit den Weltstars von der Küste aufnahm. Als der Tabellenzweite zur Halbzeit mit  11 : 15   führte, konnte man sich bequem zurücklehnen und ein schönes Spiel erwarten, das der Favorit nun sicher und routiniert nach Haus bringen kann, um so seine letzte Chance auf die Deutsche Meisterschaft noch zu wahren. Doch weit gefehlt. So schnell gab der HC nicht auf.

Mit einem stark haltenden „Papa“ Ziemer im Rücken, angetrieben vom den Jungspunden Marschall und Mosidi und unterstützt von den starke Jeppsson und Ollsson, mit je 7 Toren,  kamen die Erlanger auf 20 : 21 heran. Ziemer schickte mit einem Superpass Olsson auf die Reise, der im Fliegen den Ball fing und ins Tor warf. Nun brannte die Hütte. Dazwischen gab es beim Spiel der Flensburger mit dem 7. Mann zweimal Fehlwürfe auf das leere Tor.

Das Dach der Arena flog davon als in der 52. Minute der Ausgleich gelang. Jetzt gab es kein Halten. Keiner konnte mehr sitzen. Erlangen ging  sogar mit 25 : 24 in Führung, Flensburg glich aus zum 25 : 25 und legte 13 Sekunde vor Schluss mit einem unglücklich abgefälschten Wurf von dem angeschlagenen Jim Gottfriedson zum 26 : 27 vor. Schäffer, der durch die schnelle Mitte ins leere Tor der Flensburger werfen wollte, wurde dabei von Rod regelwidrig gestoppt.

Das Spiel war aus. Der Regel nach müsste es „Rot“ für Rod  und Siebenmeter geben. Lange diskutierten die Schiedsrichter Fabian Baumgart/Sascha Wild zusammen mit dem Techn.Delegierten Bernd Andler. Dann  entschied – aus welchen Gründen auch immer – SR Sascha Wild, wie so oft gegen den HC und für Flensburg. Das Spiel war nun endgültig beendet, die SR verließen unter einem gellenden Pfeifkonzert das Spielfeld. Ein klarer Regelverstoß, den auch später der Flensburger Topspieler Hampus Wanne bei SKY fairerweise einräumte. Es ist unverständlich wie sog. Spitzenschiedsrichter  (EHF- und IHF-Schiedsrichter) wie es Baumgart/Wild sind oder sein wollen und ein Tech. Direktor so einen offensichtlichen spielentscheidenden Regelverstoß begehen können, der von jeder Rechtskammer bestätigt worden wäre.  Beide stehen daneben, der Tech.Direktor sitzt auf der Spielfeldmitte! Unverständlich.

Für den HC und die Spieler war es einfach frustrierend, so um den Lohn ihrer aufopferungsvollen Arbeit gebracht worden zu sein. Für die Flensburger ein Glück weiter im Meisterschaftsrennen – Dank der Unterstützung von Baumgart/Wild  – dabei zu sein.

Dann wurde es noch einmal emotional als die Spieler sich mit einem Plakat bei ihren Fans für die Unterstützung in einer schwierigen Saison bedankten und sich verabschiedeten.

Am kommenden Sonntag geht es zum letzten Spieltag der Saison zu Absteiger Nordhorn-Lingen und danach in die lang ersehnte und hoch verdiente Erholung.

STATISTIK
HC ERLANGEN

Tor: Ziemer, Boieck
Sellin, Lex, Bialowas, Marschall (4), Firnhaber (1), Bissel (3), Mosindi (2), Schäffer (2), Meschke, von Gruchalla, Jeppsson (7/2), Olsson (7), Bauer


SG FLENSBURG-HANDEWITT
Tor: Fritz (n.e.), Bergerud
Golla (4), Jensen, Svan (2), Wanne (8), Jondal, Steinhauser, Mensah Larsen (4), Sogard (3), Gottfridsson (2), Rod (4)

 

 

Aus der Arena Nürnberger Versicherung Norbert Höhn.

 

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