Förderpreis für „Handball rockt Schule“

Der Deutsche Handballbund beschert dem Oberviechtacher Handballverein ein Weihnachtsgeschenk. „Handball rockt Schule“ wurde als bundesweites Vorzeigeprojekt ausgewiesen.


Im Titelfoto zeigt Handballchef Michael Lang (rechts) das T-Shirt mit den Unterschriften der Herren-Nationalmannschaft. Sportlehrer Michael Teplitzky (links) präsentiert die Urkunde, mit der der Deutsche Handballbund das innovative und kreative Vereinsengagement würdigt. 

DHB-Förderpreis für „Handball rockt Schule“

Kurz vor Weihnachten durften sich acht Handballvereine in Deutschland über eine Auszeichnung des Deutschen Handballbundes freuen. Einer davon ist der Handballverein Oberviechtach, der für sein innovatives Projekt „Handball rockt Schule“ zusammen mit dem Ortenburg-Gymnasium eine besondere Würdigung erfuhr. „Vielen Dank für Ihr Engagement und das tolle Projekt Ihres Vereins!“, heißt es im Verbandsschreiben an den Vereinsvorsitzenden Michael Lang. Dieser hatte sich im September mit dem Projekt um den jetzt erhaltenen Förderpreis beworben.

„Deutschlandweit wurde eine Vielzahl an Einsendungen vorgenommen“, bemerkte Vizepräsident des DHB und Präsident des BHV Georg Clarke im Gratulationsschreiben. Bei diesem Wettbewerb, der gemeinsam vom Handballbund und dem Freundeskreis des Deutschen Handballs ausgeschrieben wurde, ging es um „Kreativität, Innovation, Umfang und Umsetzbarkeit der Modelle“ beim Vereinsengagement. Am Ende wählte eine Fachjury acht Vereine aus. Die ausgewählten „Best-Practice-Modelle“ sollen künftig bundesweit allen Handballvereinen zugänglich gemacht werden.

Neben der Urkunde kam bei Handballchef Michael Lang eine Überraschungsbox mit über 100 Artikeln an. Diese werden zu einem späteren Zeitpunkt zugunsten von „Handball rockt Schule“ versteigert. Besonders stolz ist man im Verein auf zwei mitgeschickte T-Shirts, auf denen sich die Herren- und die Damen-Nationalmannschaft mit Autogrammen verewigt haben.

Die Oberviechtacher Aktivitäten begannen bereits 2016, als das Ortenburg-Gymnasium zur „Stützpunktschule Handball“ erhoben wurde. Sportlehrer Michael Teplitzky, ehemaliger Spieler des HV und Trainer, hatte damals die Idee einer zukunftsorientierten Zusammenarbeit. Mit einem Handball-Grundschulturnier begann das fruchtbare Teamwork. Die Win-Win-Situation für Grundschulen, Schüler, Gymnasium und Verein beeindruckte beim jetzigen Wettbewerb auch die Jury. Die Innovation und Engagementförderung wird darin gesehen, dass Training und Turniere von Schülern und Verein gemeinsam organisiert werden. Die Schüler sind im Rahmen ihres Praxisprojekts für die Organisation und den Turnierablauf zum Teil eigenverantwortlich zuständig und werden bei Bedarf von Vereinsmitgliedern und Lehrern unterstützt. Leistungen im Hobby „Handball“ werden mit Noten honoriert. Oberstufenschüler erhalten als Betreuer im Rahmen eines Projektseminars Zertifikate. Hieraus leitet sich eine zusätzliche Motivation ab.

Der unmittelbare Lerneffekt ergibt sich auch in der planerischen und organisatorischen Arbeit. Berufliche Perspektiven auf den Gebieten Sport oder Lehramt können ausgetestet werden. Der Verein kann darin profitieren, dass Jugendliche im ehrenamtlichen Bereich an die Trainer- bzw. Betreuertätigkeit herangeführt werden. Neu ist, dass das Ortenburg-Gymnasium und der Handballverein durch eine Planstelle für eine Freiwilliges Soziales Jahr im Bundesfreiwilligendienst (BFD) die Möglichkeit für ein Engagement nach dem Abitur anbieten.

Umsetzung für viele Altersgruppen

Die Auszeichnung von „Handball rockt Schule“ als „Best-Practice-Modell“ resultiert auch aus der praktischen Umsetzung für die verschiedenen Altersgruppen. So erfolgt bereits in der 3. Jahrgangsstufe am OGO ein Schnupperturnier, dem drei Trainingseinheiten an den Grundschulen vorausgehen. Das Pokalturnier um den vom Landrat gestifteten Wanderpokal ist in der 4. Jahrgangsstufe anberaumt. Die 5. Jahrgangsstufe ist geprägt von der OGO-Handball-EM oder WM auf Mini-Handball-Feldern. In der 6. Jahrgangsstufe wird diese Praxis unter Eventcharakter auf einem Handballfeld in Originalgröße fortgesetzt. Vor Turnierbeginn werden die Mannschaften festgelegt und den teilnehmenden Nationen zugeordnet. Schwache Mannschaften scheiden aus, starke kommen weiter. Ab der 7. Jahrgangsstufe können interessierte Schüler Handball in den angebotenen Wahlfächern (vier Schulstunden) und Schulmannschaften weiter betreiben. Als zusätzliche Förderung bietet der Handballverein Oberviechtach Leistungstraining in Form von Sport-Arbeitsgemeinschaften für jedes Alter an. 

 

Auch Dominik Klein war beim letzten Grundschulturnier im Februar 2020 sichtlich begeistert. Hier werden nach dem Motto „dabei sein ist alles“ auch alle Spieler geehrt und abgeklatscht.

 

Riesenbegeisterung und volle Halle beim Endspiel zwischen Schülern und Schülerinnen der dritten Klassen der Doktor-Eisenbarth-Grundschule und der Trautwein-Grundschule Moosbach.

 

Text und Fotos: HV Oberviechtach

Titelfoto: Georg Lang

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