HC schlägt sich erneut selbst

Auch im letzten Spiel des Jahres konnte Erlangen nur seine Schattenseite zeigen. Anfängerfehler, ja Slap-Stick-Einlagen (wer kann schon beim Tippen seinen Fuß treffen?), fehlender Biss und fehlende Strukturen konnten gegen Melsungen nicht zum Ziel führen.


 

Es ist sicher richtig und man hat es allen Spielern angesehen, dass die sieben Spiele in vier Wochen ihre Spuren hinterlassen haben. Aber solange ausgeruhte Spieler auf der Bank sitzen und auf ihren Kurzeinsatz warten müssen und einer der besten Erlanger Spieler Quentin Minel als Bankwärmer dienen muss und nur 3 Minuten spielen darf, kann dies keine glaubhafte Ausrede sein!

Einer stemmte sich mit grimmiger Miene gegen eine Niederlage, die „Katze“ Nikolas Katsigiannis. Mit 17 Paraden nervte er die Melsungen Stars Reichmann, Häfner und Kühn ein ums andere Mal. Er zeigte überzeugend, dass die Torwart-Kritik nach dem Lemgospiel unfair war. Was soll ein Torwart hinter einer nicht vorhandenen Abwehr halten? Eigentlich nur frustriert in der Pause zum Duschen gehen und nach Hause fahren.

Melsungen, das jährlich große Summen ausgeben und überragende Spieler holen kann, hat bisher auch nicht das gezeigt, was man von der Mannschaft erwartet, nämlich in die oberen Tabellenränge  so um die Plätze 1 – 4 einzudringen. So war es auch am Sonntag, dem letzte Spieltag der Bundesliga im Jahre 2019. Melsungen bot keine überzeugende und souveräne Leistung wie ihr Trainer Heiko Grimm glaubte. In der 1. Halbzeit konnte Erlangen locker auf Augenhöhe mitspielen, was die Tore und vergebenen Chancen betraf. In den ersten Minuten der 2. Halbzeit zeigte Erlangen wie leicht Melsungen an diesem Tag auszuspielen war.

Aber statt auf diesem Level weiter zu spielen, leisteten sich die Gastgeber haarsträubende Fehler und luden so die Gäste zu Kontern ein, acht (!) an der Zahl. Das darf nicht einmal  einer C-Jugend passieren. Eine clevere Bundesligamannschaft bedankt sich dafür und bis Erlangen sich versah war die Aufholjagd schon wieder vorbei. Von 15 : 14 innerhalb von 6 Minuten auf 16 : 20. Damit war die Messe gelesen. Die Nordhessen gaben den Vorsprung nicht mehr her, auch wenn sich Erlangen noch einmal auf zwei Tore näherte. Am Ende standen die Franken erneut in ihrem Wohnzimmer mit einer 30 : 25 Klatsche da. Bedauert und beweint von ihrem sensationellen Anhang. 7129 Zuschauer waren in die Arena gepilgert, um eine Mannschaft zu erleben, sich zerreißt um die „Pleite von Lemgo“ vergessen zu machen.

In einem muss man dem Trainer Adalsteinn Eyjolfsson recht geben, wenn er sagt: „ Schon in Lemgo mussten wir lernen, dass wir uns sehr gut selbst schlagen können.“ Dem ist nichts hinzuzufügen.

Prosit Neujahr – einen guten Rutsch hinein in ein neues, ein gesundes und friedliches Jahr 2020.

wünscht aus der Arena Nürnberger Versicherung Norbert Höhn

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