Carsten Lichtlein alleiniger Rekordspieler

Carsten Lichtlein spielt seit fast zwei Jahrzehnten Handball auf höchstem Niveau. Doch oft stand der Torwart dabei im Schatten anderer. Nun hat er sich in der Bundesliga einen Rekord geholt.


 

Der sympathische Sportler Carsten Lichtlein ist mit 626 Bundesligaeinsätze der absolute Spitzenreiter in der Bundesliga. Beim Spiel seines HC Erlangen gegen Hannover-Bergdorf übertraf der 39jährige Würzburger den 20 Jahre alten Rekord seines Torwartkollegen Jan Holpert (625)

Seine Handballaufbahn begann Carsten Lichtlein mit vier Jahren bei der TG Würzburg-Heidingsfeld, wo sein Vater Artur sein Trainer war. Vater Artur Lichtlein ist in Handballkreisen ein bekannter Fachmann, der in der Saison 1972/73 zusammen mit Kurt Klühspies beim TVG als Torwart gespielt hat. Von Heidingsfeld wechselte Carsten Lichtlein, „Lütti“  gerufen, zum TV Kirchzell und 2000 in die Bundesliga zum TV Großwallstadt. In den Jahren 2005 bis 2013 spielte er für Lemgo und wechselte von dort zum VfL Gummersbach. Nach dem Abstieg des TVG ging es ein Stück zurück in die fränkische Heimat. Seit dem Sommer 2019 spielt Carsten Lichtlein für den HC Erlangen und hat dort einen Vertrag  bis 2021.

Seine sportlichen Höhepunkte waren der EHF-Cup mit Lemgo in den Jahren 2006 und 2010, die Heim-WM 2007 und die Europameisterschaft 2004 in Slowenien und 2016 in Polen. Einen Rekord hat er schon erreicht. Er ist der erfolgreichste 7-m-Killer mit 513 erfolgreich gehaltenen Strafwürfen.

Lichtlein war für den jeweiligen Bundestrainer immer ein loyaler Teamplayer, die sich niemals beschwerte, wenn er in der Nationalmannschaft ins 2. oder 3. Glied musste. Er hatte Pech, meinte dazu Christian Schwarzer, wie er Weltmeister 2007, dass immer einer wie z.B. Jogi Bitter, Christian Ramota oder Hennig Fritz  besser war. Aber wenn er gebraucht wurde, wie beim Achtelfinale in Katar gegen Ägypten, war er mit Herzblut zu verlässig bei der Sache.

Auch jetzt mit 39 Jahren ist noch immer ein Vorbild für seine jungen Kollegen. Auf der Spielfläche ist er ein verrückter Vogel, das müsse man auch sein, wenn man sich die Bälle mit 120 km/h um die Ohren knallen lässt, meint er lachend dazu. Im Privatleben ist der gelernte Steuerfachgehilfe und zweifache Familienvater eher zurückhaltend, freundlich und still.

Der Deutsche Handballbund hat Carsten Lichtlein zusammen mit Johannes Bitter und Hennig FrItz in das Torwartkompetenzteam berufen, das von dem schwedischen Ex-Weltklasse-Torhüter Mattias Andersson geleitet wird.

Ans Schlussmachen denkt Carsten Lichtlein vorerst aber noch nicht.  "Es geht noch ein paar Jahre. Solange ich fit bin und Spaß habe, werde ich weiterspielen", sagte er im Interview. Die Rekordmarke wird dann wohl noch höher werden.

 

Norbert Höhn

 

 

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