HC verliert gegen Wetzlar

Nach einer völlig desolaten 2. Halbzeit musste der HCE mit 27 : 31 eine völlig verdiente Niederlage gegen die HSG Wetzlar einstecken


Es gibt Tage, da wäre es besser, man würde gar nicht aufstehen. So einen Tag hat das Team des HC Erlangen am 1. Advent erlebt.

Dabei gingen es die Erlangen recht konzentriert an. Sie wollten an das gute Spiel gegen Kiel anknüpfen und führten schon nach 50 sec. durch Tore von Nikolai Link und Petter Oberby (2) mit 3 : 1. So ging es bis zum 9 : 6 weiter. Doch statt den Vorsprung weiter auszubauen, was durchaus möglich war, schlichen sich dumme Fehler ein und zu viele beste Torchancen wurden leichtfertig vergeben. Wetzlar nutzte diese Phase konsequent aus und ging nach einem 4-Tore-Lauf mit 11 : 10 in Führung.  Nun folgte auf beiden Seiten Tor um Tor, jeder Angriff ein Treffer. Erlangen glich wieder aus und konnte mit 18 : 17 in Führung gehen. Mit der Halbzeitsirene gelang Wetzlar der Ausgleich zum 18 : 18.

36 Tore (!) in einer Halbzeit ließen auf ein spannendes Spiel hoffen. Doch es sollte anders kommen. Während Wetzlar top wach aus der Kabine kam, verlängerte Erlangen die Halbzeitpause auf dem Spielfeld. Bis die Gastgeber endlich aufwachten, hatte Wetzlar bereits auf 20 : 18 erhöht und Erlangen musste wieder einmal viel Kraft aufwenden, um dem Vorsprung nachzulaufen. Dazu kamen nun wiederholt stümperhafte Anfängerfehler und hochkarätige Torchancen wurden weiter unkonzentriert vergeben. Die Abwehr staunte mehr und mehr über die für sie viel zu schnellen Angriffe der Gäste und mußte sich wiederholt ausspielen lassen. Eine löchrige Abwehr konnten auch die beiden Torhüter nicht mehr ausbügeln. So war es nicht verwunderlich, dass Erlangen 17 Minuten kein Tor erzielen konnte, während die Gäste auf und davon zogen. Aus Erlanger Sicht war es eine Qual zuzusehen, wie die Mannschaft regelrecht vorgeführt wurde. Beim Stande von 23 : 30 wurde es peinlich! Erlangen war kein gleichwertiger Gegner mehr. Hilf- und ratlos. So stand am Ende mit 31 : 27, ein auch in der Höhe, hoch verdienter Auswärtssieg der Hessen auf der Anzeigetafel.

Auch wenn der sportliche Leiter der Erlanger, Kevin Schmidt und der Trainer Adalsteinn Eyloffsson noch nicht von einem Abstiegskampf reden wollen, dies sei noch verfrüht. Allerdings wird mit sich darauf einstellen müssen, dass die Tendenz eher zum Tabellenende als zum Mittelfeld geht. Es sind nur noch 4 Pluspunkte und 6 Minuspunkte bis zum vorletzten Tabellenplatz und die Gegner bis zum Jahresende sind überwiegend aus dem oberen Tabellendrittel. So kommt bereits am nächsten Sonntag der SC DHfK Leipzig nach Nürnberg, eine Woche später die Füchse aus Berlin und zum Jahresende tritt der MT Melsungen in Nürnberg an. Auswärts geht es gegen Hannover-Bergdorf, GED Minden und Lemgo-Lippe. Ein schweres Programm, bei dem nur bei voller Konzentration und 100%igem Einsatz Punkte zu holen sind.

Die Aussage von Eyloffsson aus der Niederlage zu lernen und daraus das Positive zu ziehen bzw. es beim nächsten Mal besser zu machen, hat man schon oft gehört. Immerhin ist er nicht erst seit gestern für die Mannschaft verantwortlich.

Positives gibt es aber auch an diesem Spieltag zu berichten: Endlich kamen wieder einmal zwei Unparteiische nach Nürnberg, die ihr Metier beherrschen. Unauffällig, verbindlich aber konsequent und mit klarer Linie hat das Team Lars Geipel und Marcus Helbig, jahrelang das Aushängeschild des DHB,  diese Partie geleitet. So wie man es sich von Schiedsrichtern in der selbst ernannten stärksten Liga der Welt erwartet. Chapeau.

Zweitens die Erlanger Fans: Einzigartig, sportlich fair und bereit mit ihrem Team zu leiden. Sie unterstützen ihre Jungs noch, wenn diese hoffnungslos zurückliegen und bejubeln jeden Treffer als wäre es das erlösende Tor zum Sieg. Chapeau.

 

Aus der Arena Nürnberg Norbert Höhn

 

Nächstes Heimspiel des HC Erlangen gegen SC DHfK Leipzig: Sonntag, 08.12., 16.00 Uhr, Arena Nürnberger Versicherung

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