HCE vergurgt Spiel gegen Magdeburg

Der HC konnte gegen die SG Magdeburg nicht an die guten Spiele gegen die Rhein-Neckar-Löwen und in Melsungen anknüpfen.


(-hn) Eigentlich wollte der HC Erlangen gegen den SC Magdeburg an die guten Leistungen gegen die Löwen vom Neckar und gegen Melsungen anknüpfen. Dieses Ziel war nach den ersten Minuten der Partie gegen den SC Magdeburg schon verfehlt worden.

Nach 4 Minuten beim Stande von 4 : 0 für die Gäste sah sich HC-Trainer Adalsteinn Eyjolfsson schon gezwungen, die 1. Auszeit zu nehmen, um Schlimmeres zu verhüten. Was war geschehen? Erstmals in dieser Saison begannen die Magdeburger mit einer offensiver 5 : 1 – Deckung. Darauf war man auf Erlanger Seite wie Adalsteinn Eyjolfsson in der Pressekonferenz bekannte, nicht vorbereitet. Man habe zwar Konsepte gegen eine 5 : 1 Deckung, diese haben aber nicht gewirkt.

Diese haben deswegen nichts bewirkt, weil sie nicht umgesetzt wurden. Anstatt endlich einmal über die Außen zu spielen – dort steht mit Johannes Sellin auf links immerhin ein Europameister – oder über den Kreis zu spielen, kam man sich in der Mitte immer wieder in die Quere. Teilweise spielten die Erlanger sich die Bälle an der Mittelinie zu, so weit war der auf Eins spielende Magdeburger heraus gerückt. Das war wenig effektiv. Im Angriff wurde zunehmend kopfloser und nervöser gespielt, was zu einer Unzahl von technischen Fehlern und Anspielfehlern führte. Die Unsicherheit übertrug sich dann auch noch auf die Abwehr, so ging es von 0 : 5 über 2 : 6 und 6:16 (!) zum 11 :17. Ein Pluspunkt der Erlanger, sie stecken nie auf und in einem 5 : 1 – Lauf kam es zum 11 : 17 Halbzeitstand. Während Magdeburg angeführt von dänischen Nationalspieler Michael Damgaard immer wieder zu leichten Toren kamen, mussten die Erlanger viel investieren um zu Toren zu kommen.

Nach der Pause zogen die Gäste unwiderstehlich auf 16 : 24 davon. Erlangen kämpfte sich noch einmal bis auf zwei Tore zurück. Das war es dann aber auch. Das Spiel in Melsungen und das ständige dem Abstand Hinterherlaufen kostete viel Kraft und obwohl sich die Erlanger kräftig gegen eine Niederlage wehrten, konnten sie diese nicht mehr abwehren. Trotz der Energieleistung von Antonio Metzner, der wieder der beste Erlanger Torschütze mit 10 Treffern war. Aber ein Metzner ist zu wenig!

Es gibt aber auch Fragen an die Verantwortlichen, vornehmlich an den Trainer: Warum wird das Spiel über Außen so konsequent verweigert? Wann darf Metzner von Anfang an spielen und nicht erst nach 20 Minuten? Was soll die Einwechslung von Bauer in den letzten Spielminuten und wann bekommt Benedikt Kellner wieder einmal eine Chance. Hat man vergessen, dass er in der letzten Saison in entscheidenden Spielen, die entscheidenden Tore geworfen hat?

Am Ende hat die späte Auszeit von Bennet Wiegert noch zu einem kleinen Chaos geführt. Doch die besonnenen Spieler auf beiden Seiten hatten die Situation schnell im Griff. Auch wenn Bennet Wiegert seine Auszeit 23 Sekunden vor Schluss bei Stande von 32 : 27 auf der Pressekonferenz wortreich verteidigt hat, ist sie nicht verständlich. Er habe schließlich nichts Verbotenes getan. Seinen Kritikern hat er arrogant wenig Handballverstand attestiert. Zugegeben es ist sein gutes Recht die drei Auszeiten auszunutzen und es ist auch nicht verboten bei einem 5-Tore-Vorsprung 23 Sekunden vor Schluss eine Auszeit zu nehmen. Es bleibt trotzdem eine Unsportlichkeit und eine Respektlosigkeit vor dem Gegner und dem Publikum.

Ein Spielplan, der innerhalb von 15 Tagen fünf Spiele vorsieht und dann vom 20.10. bis 7.11. eine Spielpause einlegt, nimmt keinerlei Rücksicht auf die Gesundheit der Spieler. Hier sollten sich die Verbände und die Fernsehanstalt endlich einmal zusammensetzen, um vernünftige Lösungen zu finden.

Am 7.11. geht es um 19:00 Uhr auswärts gegen die Bergischen HC, am 28.11. kommt der THW Kiel um 19:00 Uhr und am 01.12. die HSG Wetzlar nach Nürnberg.

 

Aus der Arena Nürnberger Versicherung  Norbert Höhn

 

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