Die Herzogenauracher Handballdamen haben dem Druck standgehalten und die ersten zwei Punkte der Saison eingefahren. In der 3.Liga Ost besiegte die Mannschaft um Saskia Probst den Tabellenletzten SV Union Halle-Neustadt II auswärts mit 17:22.
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Die Voraussetzungen waren für beide Mannschaften ähnlich. Nach einem verkorksten Auftaktprogramm mit drei Niederlagen in Folge, wollten die Teams Wiedergutmachung zeigen und gegen den direkten Tabellennachbarn ein Erfolgserlebnis erspielen. Das Spiel begann schleppend, erst in der dritten Minute erkämpfte sich der SV sein erstes Tor über Rechtsaußen Viktoria Kranz. Keine er beiden Mannschaften vermochten ihre Angriffe erfolgreich auszuspielen. In der sechsten Minute war es Kreiskäuferin Kristin Lang, die für die TSH das erste Tor erzielten. Über ein 2:2 schafften es die Herzogenauracherinnen nach und nach die besseren Karten ins Spiel zu werfen und sich zaghaft abzusetzen. Vor allem die zuletzt schwächelnde Abwehr präsentierte sich stark verbessert. Nur 17 Gegentore ließ die TSH im gesamten Spielverlauf zu, vier Tore weniger als sie im Heimspiel gegen die TSG Eddersheim bereits in einer Halbzeit hinnehmen musste. Für TSH-Spielerin Laura Brockschmidt war die Defensivarbeit letztlich auch der Schlüssel zum Erfolg: „Jede hat sich für jede eingesetzt und wir waren heute richtig heiß darauf Abwehr zu spielen.“ Außerdem erwischte Torhüterin Milena Deppisch einen Sahnetag und konnte bis zur siebten Minute bereits zwei Siebenmeter entschärfen. Aufbauend auf die kompakte Abwehrarbeit nutzten die Fränkinnen die erzwungenen Ballgewinne, um in den Gegenstoß zu kommen und Saskia Probst und Amelie Theobald auf den Außenbahnen in Szene zu setzen. Im Angriff zeigte auch Kreisläuferin Kristin Lang, wie wichtig sie nach ihrer Verletzung wieder für die Mannschaft ist. Sowohl aus dem schnellen Spiel heraus als auch aus dem Positionsangriff war die 22-Jährige wieder eine willkommene Anspielposition. Neben zwei eigenen Toren, erkämpfte sie einige Siebenmeter von denen Laura Brockschmidt sieben und Jana Lichtscheidel einen verwandelten. Zwar wurden die Tormöglichkeiten nicht immer konsequent genutzt, dennoch setzten sich die Kästl-Schützlinge bis zur 21. Minute auf 5:9 ab. Da in den verbleibenden Spielminuten bis zur Halbzeit keine Tore mehr fielen, blieb der Spielstand in der defensiv geprägten Partie zur Pause bestehen.
Zu Beginn der zweiten Halbzeit knüpfte Herzogenaurach an die schwache Phase an und verschlief die ersten Minuten komplett. Mit einem 5:0-Lauf holte SV Union Halle-Neustadt II auf und glich zum 11:11 aus. In einem engen Spiel behielt die Turnerschaft jedoch kühlen Kopf, arbeitete gemeinsam in der Abwehr und warf sich wieder mit vier Toren in Front. Über ein 13:17 stellte sie erneut einen soliden Abstand her und gewannen am Ende verdient mit 17:22.
Hans-Jürgen Kästl ist nach Spiel vor allem mit dem Ergebnis zufrieden: „Es war insgesamt kein niveauvolles Spiel, wir hätten es uns einfacher machen können. Wichtig ist, dass wir die zwei Punkte gewonnen haben.“ Der TSH-Trainer ist erleichtert, dass sein Team die mental schwierige Aufgabe erfolgreich gemeistert und dem Druck standgehalten hat. Den positiven Schwung aus dem ersten Sieg möchten die Handballerinnen mit in die nächsten Partien nehmen. Die Tabelle zeigt, dass am Ende der Saison jeder Zähler entscheidend sein wird und die TSH keine Zeit verschwenden darf, um die Punkte für den Klassenerhalt zu sammeln. Erfreulich wäre es, wenn es schon nächsten Samstag gelingt, zuhause gegen die HSG Kleenheim-Langgöns den Aufwärtstrend fortzusetzen.
Bericht und Bild: Lena Mergner