U19 Natinalmannschaft wird Vizeweltmeister

Am Montag endete für die deutschen U19-Nationalspieler nach zwei Wochen die erste Weltmeisterschaft ihrer Karriere mit dem Heimflug aus Skopje. Im Gepäck die erste WM-Silbermedaille für eine deutsche Nachwuchsmannschaft in diesem Alter, die beste WM-Platzierung einer männlichen DHB-Jugend, und die Erkenntnis ein ganz großes Turnier gespielt zu haben, das mit einer Niederlage gegen Portugal begonnen hatte und am Sonntag mit einem 28:32 gegen Ägypten im Finale endete. Dazwischen lagen sieben Siege in Serie, inklusive eines herausragenden Halbfinales gegen U19-Rekordweltmeister Dänemark.


Gleich nach der Finalniederlage war das Team des Trainerduos Erik Wudtke/Alexander Koke noch enttäuscht und frustriert, am Tag danach überwog der Stolz über das Erreichte: „Im ersten Moment war es hart für uns, aber nachdem wir eine Nacht darüber geschlafen haben, sieht die Welt wieder anders aus und wir haben  einen anderen Blick auf die WM. Wenn die Spieler später einmal zurückschauen, können sie stolz auf ihre Leistung und die Silbermedaille sein“, sagte Wudtke.

Auch Kapitän Ian Weber von der HSG Wetzlar hatte am Sonntagabend ähnliche Gefühle: „Wir sind natürlich sehr traurig, wir können aber auch stolz sein. Ich bin stolz, Kapitän dieser unglaublichen Mannschaft zu sein. Wir verlieren zum Start, stehen unter Druck und gewinnen dann ein Spiel nach dem anderen bis zum Finale. Es war ein tolles Turnier für uns, und ich bin stolz dabei gewesen zu sein.“

Gleich drei Spieler aus der DHB-Auswahl wurden von der IHF ins WM-All-Star-Team berufen worden: Alexander Reimann (TBV Lemgo-Lippe) wurde als bester Linksaußen gekürt, Tom Bergner (VfL Eintracht Hagen) ist der beste Kreisläufer und Julian Köster (TSV Bayer Dormagen) wurde als bester Abwehrspieler ausgezeichnet.  Und alle drei betonen, dass ihre Trophäe ohne ihre Mitspieler niemals möglich gewesen wäre:„Ich fühle mich sehr geehrt und habe mich sehr gefreut über diese Auszeichnung, aber alles wäre das ohne unser Team nicht möglich gewesen. Ich  wurde immer unterstützt auch wenn es schlecht lief, wir waren immer füreinander da und sind  von Spiel zu Spiel immer mehr zu einem Team geworden. Daher hat mir das Turnier hat mir unglaublichen Spaß gemacht mit den Jungs“, sagte Tom Bergner kurz vor dem Heimflug.

Ins gleiche Horn blies auch Julian Köster: „Diese Weltmeisterschaft war eine Super-Erfahrung. Ich glaube, das bringt einen auch mit Blick auf den Verein immer weiter voran. Solch eine Auszeichnung ist eine besondere Ehre, ohne das Team wäre das nicht machbar gewesen, wichtiger war für mich sowieso der Teamerfolg mit der Silbermedaille.“

Linksaußen Alexander Reimann ergänzte: „Die Auszeichnung freut mich sehr, aber das ist ja auch eine Mannschaftsleistung. Gerade als Außen ist man auf die Mannschaft angewiesen, und diese Mannschaft hat ein Super-Turnier bestritten. Wir sind als Team gewachsen, wir haben im Halbfinale ein herausragendes Spiel gemacht auch im Finale super gekämpft. Am Ende hat es leider nicht gereicht, aber die Erfahrung, wie wir uns präsentiert haben, war ein Riesenschritt.“

Mit 208 Gegentreffern (23,11 im Schnitt pro Spiel) stellte Deutschland die beste Defensive aller 24 WM-Teilnehmer vor Ungarn und Kroatien. Mit 262 erzielten Toren lag die DHB-Auswahl auf Rang neun, war in Sachen Angriffseffektivität mit 66,7 Prozent aber Dritter hinter Kroatien und Ägypter. Acht DHB-Spieler erzielten jeweils 20 und mehr Tore, erfolgreichste Werfer bei der WM waren Jaris Tobeler (HC Empor Rostock/29), der zudem zum besten Abwehrspieler gekürte Julian Köster (TSV Bayer Dormagen/28) sowie Alexander Reimann (TBV Lemgo-Lippe/26). 

Aus bayerischer Sicht kehrt Alexander Pfeifer vom TV Großwallstadt mit einer Silbermedaille geschmückt zu seinem Verein zurück. Er erzielte bei dem Turnier in Mazedonien acht Treffer. 

Die deutschen WM-Ergebnisse:
Vorrunde, Gruppe D:
 
Deutschland - Portugal 26:33 (15:18)
Tunesien - Deutschland 15:36 (10:15) 
Deutschland - Serbien 30:22 (16:11)
Deutschland - Brasilien 28:22 (13:11)
Island - Deutschland 22:26 (9:13)

Achtelfinale:
Deutschland - Argentinien 33:25 (16:15)

Viertelfinale:
Deutschland - Ungarn 26:16 (14:7)

Halbfinale: 
Deutschland - Dänemark 31:23 (13:9)

Finale:
Deutschland – Ägypten 28:32 (13:19)

 

Bild: IHF, Text: BP (DHB)

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