Pfeifen mit Sand unter den Fußen und Sonne im Gesicht

Teil 1: Die Anmeldung für die Bayerische Beachhandball Tour 2019 läuft bereits - bevor der Ball auch im Sand wieder fliegt und Pirouetten gedreht werden, haben wir mit den Beachhandballschiedsrichtern Julius Hlawatsch und Ole Horstmann über ihre erste Deutsche Meisterschaft im vergangenen Jahr gesprochen. Im ersten Teil berichtet Julius von seinem ersten Erlebnis Deutsche Beachhandball Meisterschaft:


Ich selbst bin bereits am Donnerstagabend aus dem Urlaub gestartet, mit dem Flixbus 12 Stunden von Aalborg nach Berlin. Nicht die bequemste Art anzureisen, aber immerhin die günstigste. So kam ich einigermaßen fit am Freitagmorgen in Berlin an.

Nach dem Frühstück mit Ole am Bahnhof Friedrichstraße schlugen wir uns zu BeachMitte durch, wo wir direkt mit der Organisation der Unterkunft beauftragt wurden. Auch hier war alles hervorragend vorbereitet.

Vor jedem Turnier gibt es ein technisches Meeting, in dessen Rahmen sich die Schiedsrichter zusammen mit den Offiziellen auf eine gemeinsame Linie und ein gemeinsames Regelverständnis einschwören. Dabei wurden wir auch mit DHB-Shirts, Hosen und Badelatschen ausgestattet. Das DHB-Trikot zu tragen ist eine große Ehre gibt einem ein besonderes Gefühl von Aufregung und Bestärkung für die Leistung der vergangenen Saison. Andreas Jakob, der Vorsitzende des DHB-Beachhandballausschusses stellte uns dabei auch den Mannschaften noch einmal offiziell vor, sodass wir Neulinge auch allen bekannt waren.

Beim ersten Spiel waren wir freilich sehr aufgeregt und diese Aufregung ließ auch das Turnier über nicht nach, jedes Spiel auf der DM ist etwas Besonderes! Wir konnten jedoch von Spiel zu Spiel bei uns selbst einen Fortschritt, ein höheres Sicherheitsgefühl feststellen.

Ein riesiges Problem das ganze Wochenende über war die Hitze, doch durch die gute Versorgung vor Ort konnten wir unsere Wasser- und Mineralreserven immer gut nachfüllen. Ich glaube, ich hab noch nie so viel Flüssigkeit zu mir genommen und rausgeschwitzt wie in Berlin. Schwierigkeiten bereitete uns auch der heiße Sand. Wir gehen grundsätzlich als Vorbilder immer barfuß, ohne Beachsocken, wie wir das von den Spielern auch fordern. Gerade als Torschiedsrichter steht man doch länger auf einer Stelle und wenn der Sand nicht mit Wasser gekühlt wird, tut das an der Fußsohle verdammt weh. Die Helfer versuchten mit Wasser diese Stellen runterzukühlen, was zum Glück ein wenig half.

An Beachturnieren im Vergleich zur Halle ist immer klasse, dass viele Schiedsrichter zusammen mit den Delegierten ein großes Team bilden, in dem man sich gegenseitig hilft und immer wieder Feedback gibt. In Berlin waren dabei die deutschen Top-Schiedsrichter versammelt, darunter auch das IHF-Team Bjarne Deiters/Jesper Stumpfe, die uns genauso mit vielen hilfreichen Ratschlägen zur Seite standen wie die Delegierten und DHB-Offiziellen Ralf Kroner, Michael Kilp und Andreas Jakob.

Eine weitere Besonderheit im Beachhandball ist das Shootout. Unter Schiedsrichtern sagt man immer „Ein guter Schiedsrichter braucht kein Shootout“. Im Shootout kann jede Entscheidung – und man hat nur wenige zu fällen – über Sieg oder Niederlage für die eine oder andere Seite entscheiden. Es ist nicht nur für die Mannschaften eine unglaublich hohe Belastung, sondern auch für uns. Wir versuchen in diesen Situationen einen kühlen Kopf zu bewahren, umso mehr gemeinsam zu agieren und immer einen möglichst guten Blick auf die Situation zu haben.

Insgesamt haben wir ein tolles Wochenende gehabt, wir sind damit auf alle Fälle unter den deutschen Top-Teams angekommen, haben auf dieser Ebene erste Eindrücke und Erfahrungen sammeln können und freuen uns auf die nächste Saison.

 

Wir gratulieren Julius und Ole zu ihrer ersten erfolgreichen Beachhanball Meisterschaft und freuen uns mit ihnen gemeinsam, dass es bald wieder losgeht!

 

 

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