Testlauf der Frauen gegen die Niederlande

Die deutschen Handball-Frauen starten mit einem Länderspiel-Doppelpack gegen die Niederlande in das WM-Jahr. Die Partien gegen den EM- und WM-Dritten gelten als Testlauf für die wichtigen Play-off-Spiele gegen Kroatien im Juni.


Oranje vor Augen, die WM im Kopf: Gut zwei Monate vor den WM-Play-offs proben die stark verjüngten deutschen Handball-Frauen mit einem Doppeltest gegen das Weltklasse-Team der Niederlande den Ernstfall. 

"Es werden zwei interessante, temporeiche Spiele auf einem hohen Niveau", sagte Bundestrainer Henk Groener vor dem Länderspiel-Doppelpack gegen den EM- und WM-Dritten am Freitag in Groningen (19.30 Uhr) und tags darauf in Oldenburg (16.45 Uhr/Sport1, Tickets unter dhb.de/tickets): "Wir schauen aber vor allem auf uns und unsere Entwicklung, die wir vorantreiben wollen." Die beiden Spiele gegen sein Heimatland, das er zwischen 2009 und 2016 in die Weltspitze führte, seien "eine ideale Vorbereitung für unsere kommenden Aufgaben".

Und die haben es in sich. In den Play-off-Duellen gegen Kroatien steht für das DHB-Team am 2. und 5. Juni die kurzfristige sportliche Zukunft auf dem Spiel. Nur der Sieger qualifiziert sich für die WM im japanischen Kumamoto (30. November bis 15. Dezember), nur er wahrt die Chance auf die Olympischen Spiele 2020 in Tokio. "Die Zeit rast. Viel Zeit für den Neuaufbau verbleibt uns da nicht", sagte Groener der Nordwest-Zeitung. Die letzten beiden Vergleiche gegen die Niederlande bei EM und WM gingen jeweils deutlich verloren.

Seit Montag feilt der Coach mit seinen Schützlingen bei einem Lehrgang in Leer am Feintuning. "Wir befinden uns mitten im Entwicklungsprozess und Neuaufbau. Die EM hat gezeigt, wo unsere Schwachstellen liegen", sagt Groener. Es gehe um mehr Stabilität in der Abwehr, "um daraus in der Offensive im Tempospiel noch mehr Druck aufbauen und noch effektiver Tore erzielen zu können".

Das deutsche Spiel dürfe "gerne noch schneller werden. Wir sind auf einem guten Weg, haben aber noch viel Arbeit vor uns". Nach Platz zehn bei Groeners wechselhafter Turnier-Premiere als Nachfolger von Michael Biegler bei der EM im Dezember gilt eine olympische Medaille 2020 in Tokio als das große Ziel.

Bei den bevorstehenden Testspielen dürfen sich die DHB-Frauen auf eine große Kulisse freuen. Groningen meldete mit knapp 4000 Zuschauern ausverkauft, und auch in Oldenburg sind bereits 3100 Tickets abgesetzt. "Wir haben einige neue, junge Spielerinnen dabei, für die solche Partien eine gute Möglichkeit sind, um wichtige Erfahrungen zu sammeln", sagt Groener. Neben Rückkehrerin und Kapitänin Kim Naidzinavicius sind mit Nele Kurzke, Nele Reimer, Jenny Behrend und Kim Braun vier Neulinge dabei.

Das aktuelle Aufgebot der Frauen-Nationalmannschaft:

Julia Behnke (TuS Metzingen), Jenny Behrend (VfL Oldenburg), Amelie Berger (TSV Bayer 04 Leverkusen), Emily Bölk (Thüringer HC), Kim Braun (SG BBM Bietigheim), Dinah Eckerle (SG BBM Bietigheim), Angie Geschke (VfL Oldenburg), Alina Grijseels (Borussia Dortmund), Ina Großmann (Thüringer HC), Shenia Minevskaja (TuS Metzingen), Kim Naidzinavicius (SG BBM Bietigheim), Isabell Roch (TuS Metzingen), Jennifer Rode (TSV Bayer 04 Leverkusen), Lea Rühter (Buxtehuder SV), Maike Schmelzer (Thüringer HC), Luisa Schulze (SG BBM Bietigheim), Xenia Smits (Metz HB/FRA), Alicia Stolle (Thüringer HC), Maren Weigel (TuS Metzingen), Marlene Zapf (TuS Metzingen), Mia Zschocke (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Reserve: Lena Degenhardt (TV Nellingen), Selina Kalmbach (Neckarsulmer SU), Nele Kurzke (TSV Bayer 04 Leverkusen), Antje Lauenroth (SG BBM Bietigheim), Julia Maidhof (HSG Bensheim/Auerbach), Alexandra Mazzucco (Thüringer HC), Nele Reimer (Neckarsulmer SU), Maike Schirmer (Buxtehuder SV), Jennifer Souza (TSV Bayer 04 Leverkusen)

Quelle: SID, Foto: Marco Wolf / DHB

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