„Wer heute nicht da war, hat etwas verpasst.“

Darüber waren sich begeisterte Zuschauer und erleichterte Spielerinnen der Herzogenauracher Powerhandballer am Sonntag einig. Mit 28:19 gewann das Team um Laura Wedrich in der 3.Liga Ost gegen den 1.FSV Mainz 05 II.


In einem unterhaltsamen Spiel konnte das Gästeteam nur bis zum letzten Drittel der ersten Halbzeit mithalten, ehe die Turnerschaft davonzog und ungefährdet zwei Punkte einfahren konnte.

Das Spiel startete mit hohem Tempo auf beiden Seiten. Die Gäste aus Mainz erwischten den besseren Start und gingen mit 0:2 in Führung. Aktivposten bei der jungen Mannschaft von Trainerin Nikoletta Nagy war die 23-jährige Rückraumspielerin Katrin Feldmann. Sie setzte ihr Mitspielerinnen gekonnt in Szene und war jederzeit selbst torgefährlich. Trotz des anfänglichen Rückstands zeigten die Herzogenauracherinnen von der ersten Minute an, was sie sich für das Spiel vorgenommen hatten: Endlich zuhause wieder einen Sieg zu feiern. Dies gelang das letzte Mal vor fünf Monaten im Oktober 2018. Allen voran war es am späten Sonntagnachmittag Laura Wedrich, die Verantwortung übernahm und einen Sahnetag erwischte. Nicht nur verwandelte sie alle sechs Siebenmeter, sie zeigte sich heute auch mit sechs Toren aus dem Rückraum enorm treffsicher. Nach dem Spiel stellte die Rückraumspielerin die Teamleistung in den Vordergrund: „Wir haben im Angriff und in der Abwehr als Einheit funktioniert und wollten den Sieg unbedingt.“

In den ersten zwanzig Minuten der Partie entwickelte sich ein munteres Spielchen. In der neunten Minute übernahm die TS Herzogenaurach das erste Mal die Führung durch Laura Brockschmidts Treffer zum 6:5. Die Meenzer Dynamites ließen sich jedoch nicht abschütteln, blieben immer in Schlagdistanz und glichen in der 19. Minute zum 10:10 aus. Nach einer Auszeit durch TSH-Trainer René Friedrich kam dann die Zeit des Herzogenauracher Powerhandballs. Mit einem 5:0-Lauf überraschte die TSH ihre Gegnerinnen und erhöhte die Führung auf 15:10. In dieser Phase spielte das Team hervorragend zusammen. Der Abwehrverbund arbeitete konzentriert und im Angriff suchten die Damen konsequent und variabel die optimale Torchance. Gästetrainerin Nikoletta Nagy sagte nach dem Spiel anerkennend, dass Herzogenaurach in den letzten zehn Minuten der ersten Hälfte einen „sauguten Handball“ spielte. So gingen die Herzogenauracherinnen mit einer komfortablen 17:11-Führung in die Pause.

Den Mainzern gelang es zu Beginn der zweiten Halbzeit zunächst auf vier Tore zu verkürzen. Doch dann leisteten sie sich zu viele technische Fehler und Fehlwürfe, die die Turnerschaft umgehend bestrafte. Ausschlaggebend hierfür war die starke Abwehrarbeit der Heimmannschaft mit einer sehr gut aufgelegten Juliane Gerling im Tor. Trainer René Friedrich freute sich über die Umsetzung seiner Spielidee: „Wir wollten das Zentrum schließen und die Mainzer zu schwierigen Würfen über die Außen zwingen.“ Nur drei Tore ließen die Damen um Nina Bestle und Kristin Lang in den ersten 19 Minuten der zweiten Halbzeit zu. Die Herzogenauracherinnen hatten das Spiel im Griff und strahlten den Siegeswillen aus, der in den letzten Spielen so schmerzlich vermisst wurde. Zu keiner Zeit ließen die Handballerinnen nach und warfen bis zum Schlusspfiff alles ins Spiel hinein. So war es verdient, dass sie die Partie deutlich mit 28:19 für sich entschieden. Besonders erfreulich war es, dass Sarah Stephan nach ihrer Zwangspause (Fingerbruch) wieder dabei war und einen Treffer zum Sieg beisteuern konnte.

Nun gilt es für die Damen im nächsten Spiel, das in zwei Wochen erneut zuhause stattfindet, in der Spur zu bleiben. Auch dafür hat das Trainerteam schon einen Plan: „Wir wollen das aktuelle Trainingsniveau halten und uns wieder so fokussiert auf die TSG Ober-Eschbach vorbereiten wie auf Mainz.“ So bleibt nur zu wünschen, dass in zwei Wochen wieder mehr als die heutigen 130 Zuschauer in die Halle kommen, um den Herzogenauracher Spitzenhandball nicht zu verpassen.

 

Bericht: TS Herzogenaurach, Bild: Lena Mergner

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