Satz mit X, das war ja mal gar nix!

HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II : TV 1861 Erlangen-Bruck 31:26 (15:8)


 

Wenn man auf dem letzten Tabellenplatz der 3. Handball-Liga Ost steht, sollte man eigentlich alles in die Waagschale werfen, um dem drohenden Abstieg entgegenzuwirken. Und wenn der Gegner deutlich überlegen ist, zumindest vollen Einsatz bringen und eine vorzeigbare Visitenkarte abgeben. Brooklyn United gab am Samstag in der Tat eine Visitenkarte in Wetzlar ab, allerdings nicht die eigene. Irgendjemand hatte einen arglistigen Tausch vorgenommen, da sich die Mannschaft, die als Brooklyn United auflief, nicht annähernd vergleichbar war mit der, der vergangenen Spiele. Vielleicht hatte man die Spielpause über Fasching zu intensiv genutzt, denn die Akteure des TV 1816 Erlangen-Bruck agierten, bis auf phasenweise Ausnahmen, mit bisher ungesehener Trägheit.

Man rechtfertigte mehr als deutlich seinen Platz in der Tabelle und sollte dieses Spiel ganz schnell wieder vergessen. Mit lediglich 13 Spielern im Aufgebot trat man die Reise nach Hessen an und schaffte es nicht sich voll auf das Handballspiel zu fokussieren. Im Hinspiel war man mit der Bundesligareserve der HSG Wetzlar über lange Zeit gut klargekommen, und es bot sich ein ansehnliches Match bis zu einer kurzen Phase, in der man das Spiel komplett herschenkte. Es klappte rein gar nichts mehr. Beim Rückspiel am vergangenen Samstag setzte man diese Phase genau an den Anfang der Partie. Lethargisch, ideenlos und ineffizient gestaltete man das eigene Offensivspiel, was sich auch auf der Anzeigetafel widerspiegelte: 7:1 nach 14 Minuten.

Für die wenigen Zuschauer, welche im Bezug auf die Lautstärke Schwierigkeiten hatten mit der Hallenlüftung mitzuhalten, wirkte es beinahe so, als ob die Brucker Akteure noch schlafend in ihren Bussitzen schlummerten. Eine hohe Anzahl von technischen Fehlern und sage und schreibe 25 Fehlwürfe ließen die fränkischen Gäste nicht ins Spiel finden. Einzig Lars Goebel im Tor und Christopher „der Stempler“ Härtl zeigten in der ersten Hälfte der Partie eine vorzeigbare Leistung.

Motivationsversuche blieben fruchtlos

Jegliche Motivationsversuche innerhalb der Mannschaft, von der Bank und durch Auszeiten blieben fruchtlos. Man konnte sich einfach nicht aus dem Tiefschlaf befreien und so überließ man dem Heimteam ganz und gar das Ruder. Diese spielten mit ihrer jungen Mannschaft, im Gegensatz zu den Bruckern, einen strukturierten Angriff und hatten die erste Halbzeit vollends im Griff.

Jetzt war es allerhöchste Eisenbahn sich ins Spiel zurückzukämpfen und die erste Spielhälfte zu vergessen. Claudio Schneck ging hier mit gutem Beispiel voran und demonstrierte eindrucksvoll seine Durchsetzungskraft in der Offensive und die Reichweite seiner langen Arme in der Defensive. So kämpfte man sich wieder etwas in Schlagdistanz und auch Jung-Keeper Valentin Naglik machte am Anfang der zweiten Halbzeit eine gute Figur zwischen den Pfosten.

Edelste aller Edeljoker

Den Vorsprung konnte man natürlich nicht ganz egalisieren, da an diesem Tag einfach der Wurm im Brooklyn Spiel war. Die HSG Dutenhofen-Münchholzhausen II, ja ein etwas längerer Vereinsname, ist natürlich auch keine Karnevalstruppe. Enzo Kohler zeigte sich treffsicher genauso wie der edelste aller Edeljoker Tobias Ochs, der mal wieder aus der Versenkung reaktiviert wurde und keinerlei Nerven darbot.

Zeitweise ließ der TV 1861 Erlangen-Bruck also doch seine Qualitäten aufblitzen, doch leider eben nur zeitweise. Die HSG wechselte siegessicher munter durch und gab jedem Spieler seine Einsatzzeit. Mit ein paar sehenswerten Trickwürfen für die Galerie hatten zumindest sie Spaß am Spiel. Ihr Sieg war über die volle Spielzeit nie gefährdet und so lautete das Ergebnis, nach etwas Ergebniskosmetik auf Brucker Seite, 31:26.

Nur Zusammen

Ein gebrauchter Tag, mehr muss man als Fazit einfach nicht sagen. Nächsten Samstag geht es im Heimspiel gegen den Kellernachbarn aus Coburg. An zwei Punkten führt hier kein Weg vorbei, so viel steht fest, wenn man noch den Gedanken an den Klassenerhalt wahren möchte. Bis auf Moritz Mücke, für den die Saison nach einem Mittelhandbruch bereits beendet ist, sollten alle anderen verletzten und erkrankten Spieler hoffentlich wieder auf dem Damm sein. Nur zusammen und als Brooklyn-Team hat man noch die Möglichkeit ein Sahnehäubchen auf den Aufstieg in die dritte Handball-Liga zu setzen.

 

Text: Brooklyn United Handball // Moritz Mücke - Bilder: © Kauri Spirit – Ulf Thaler

 

 

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