BHV-Team M2003 überzeugt bei Leistungssportsichtung

Sieg im Finale gegen den Landesverband Hessen rundet erfolgreiches Auftreten ab


Zwölf BHV-Kader (zehn Feldspieler und zwei Torhüter) bestritten vom 7. März bis zum 10. März die Leistungssportsichtung des Deutschen Handballbundes (DHB) am Olympiastützpunkt in Heidelberg. Die verschiedenen sportmotorischen Tests, Grundübungen und Grundspiele aus dem DHB-Testmanual sowie die Vergleichsspiele gegen die anderen Landesverbände wurden abgefragt und durch die DHB-Trainer bewertet und gesichtet. Nach insgesamt vier erfreulichen Tagen konnte das Team Bayern im Finalspiel gegen den Landesverband Hessen den Gesamtsieg bejubeln.

Diese Südsichtung wurde von insgesamt 120 Handballtalenten aus zehn verschiedene Landesverbände absolviert. Nach einem Vorbereitungslehrgang im Sportpark Großwallstadt Ende Februar und einem Tageslehrgang in Roßtal zwei Tage vor der DHB-Sichtung reiste das BHV-Team am Donnerstag nach Heidelberg an, um – neben den zwei dezentralen Tests, Shuttle-Run und Liegestütze, die sportmotorischen Tests und zwei Grundübungen auszuführen. Am Freitagvormittag standen die ersten Grundspiele gegen die anderen Landesverbände an. Am Samstagvormittag wurden weitere Grundübungen und Grundspiele sowie Torhütertests durchgeführt.

In dieser inhaltlichen Ausgestaltung der Leistungssportsichtung zeigte das BHV-Team solide Leistungen. Starke Leistungen im 4x4-Grundspiel gegen andere Landesverbände wechselten sich mit Schwächen im 2x2-Grundspiel ab. Die intensive Vorbereitung bei den Lehrgängen mithilfe des DHB-Testmanuals kam dem BHV-Team zu Gute.

Für die nächsten Jahre gilt es das DHB-Testmanual in den Vereinen noch konsequenter zu verbreiten und in der Trainingsgestaltung der BHV- und Bezirksauswahlspieler einzusetzen. Dies schafft der BHV durch die Fortbildungsreihe „Hand in Hand“ u.a. für Vereinstrainer, die im April in den Bezirken startet.

 Am Freitagnachmittag standen die ersten Vergleichsspiele an.
 
BHV gegen HV Westfalen 5:0
1. Hz: 11:6; 2. Hz: 13:6; Penalty: 3:2
Im ersten Spiel gegen den LV Westfalen präsentierte sich das BHV-Team von der ersten Minute an hellwach und konnte dank Emotionen im Abwehrspiel viele Ballgewinne erzielen, die vor allem über die Außenpositionen im Tempospiel zum Erfolg führten. Hier stach vor allem Julius Siegler mit starker Abschlussquote und konsequenter Leistung hervor. Auch in der zweiten Halbzeit mit der 6:0 Abwehrformation zeigte das Team einen starken Siegeswillen und konnte dank druckvollen Kreuzbewegungen und guten Abschlüssen einen ungefährdeten Sieg einfahren. Oskar Eule erzielte sechs Treffer und setzte im Angriff die richtigen Akzente. Gabriel Scholz, der variabel auf Rückraum Links und Mitte seine Qualitäten aufblitzen ließ, verletzte sich in der zweiten Halbzeit am Sprunggelenk und konnte bei der Sichtung nicht mehr eingesetzt werden.

Das erfolgreiche Penaltywerfen rundete eine im Gesamten sehr gute Leistung ab.

 

BHV gegen HV Mittelrhein 3:2
1. Hz: 8:6; 2. Hz: 8:13; Penalty: 3:1
Gegen das Team Mittelrhein, die hauptsächlich aus Kadern der Handballinternate Dormagen und Gummersbach bestanden, konnte das BHV-Team die DHB-Sichter wieder mit einer engagierten Abwehrleistung überzeugen. Eine schwache Abschlussquote insbesondere von der Kreisläuferposition verhinderte in der 1. Halbzeit einen höheren Erfolg. Torhüter Julian Lohner verzeichnete in Kombination mit der laut kommunizierenden Abwehr eine gute Haltequote.
In der zweiten Halbzeit fand das BHV-Team kaum Lösungen gegen die kompromisslose Abwehr der Mittelrheiner. Neben einer Vielzahl von technischen Fehlern wurden gegen Ende der Halbzeit auch verfrühte Abschlüsse genommen, sodass der HV Mittelrhein mit seinem guten Zusammenspiel von Rückraum Mitte und Kreisläufer souverän die zweite Halbzeit für sich entscheiden konnte.

Im Penaltywerfen bewiesen die bayerischen Spieler wieder Nervenstärke und konnten somit auch das zweite Spiel für sich entscheiden.

 

BHV gegen HV Rheinland-Pfalz 4:1
1. Hz: 7:7; 2. Hz: 10:7; Penalty: 2:0
Im ersten Spiel am Samstagnachmittag gegen unbequeme zu spielende Rheinland-Pfälzer erreichte das BHV-Team in der ersten Halbzeit ein leistungsgerechtes Unentschieden. Eine verbesserungswürdige Abschlussquote und unglückliche Gegentore nach langen Angriffen des Gegners verhinderte den Teilerfolg. Tim Lehmacher hielt sein Team mit fünf Toren im Spiel und dank Leistungssteigerung und konsequenter Umsetzung der taktischen Ausrichtung im Mannschaftsverbund konnte die zweite Halbzeit für Bayern entschieden werden. Patrick Zeiler gab dank kämpferischer Leistung und variablen Kreisläuferspiel dem bayerischen Team Sicherheit.

Im Penaltywerfen parierte Torhüter Vincent Wechner zwei Versuche des Gegners. Über das gesamte Turnier gesehen glänzte er mit exakt platzierten Pässen in der Paarverfolgung des Penaltywerfens.

 

BHV gegen HV Baden 3:2
1. Hz: 9:7; 2. Hz: 3:12; Penalty: 2:1
Im Abschlussspiel am Samstagabend wartete mit dem Handballverband Baden nochmals ein Schwergewicht und körperlich überlegener Gegner auf das bayerische Team. Die erste Halbzeit gestaltete sich ausgeglichen und kein Team konnte sich entscheidend absetzen. Da die BHV-Mannschaft wieder einmal Kämpferqualitäten zeigte und dadurch auch spielerische Glanzpunkte setzen konnte, entschied man die erste Halbzeit knapp für sich. Wichtige 7-Meter Treffer durch Linus Ruhwandl trugen zum Erfolg bei. Auch der nachnominierte Jakob Grüner konnte mit No-Look-Anspielen und Rückraumtreffern überzeugen.
Der Start in die zweite Halbzeit misslang komplett. Schnell sah man sich einem 1:6 – Rückstand ausgesetzt. Abstimmungsprobleme aufgrund neuer Aufstellungen im Rückraum mit damit verbundenen technischen Fehlern ließen den Rückstand bis zum Endergebnis auf 3:12 ansteigen.
Da Maximilian Knabe im Penaltywerfen erfolgreich Verantwortung übernahm, war die Freude nach dem Sieg und dem Finaleinzug groß.

 

BHV gegen HV Hessen 3:2
1. Hz: 12:10; 2. Hz: 14:16; Penalty: 4:2
Zum Finale am Sonntag mit einer Spielzeit von 2 mal 20 Minuten traf das BHV-Team auf den HV Hessen. In einem Match auf sehr gutem Niveau konnte das BHV-Team sich im Penaltywerfen schlussendlich durchsetzen.
In der ersten Halbzeit waren auf beiden Seiten sehenswerte individuelle Angriffsaktionen in der Kleingruppe zu sehen. Obwohl der hessische Torhüter stark parierte, ließ sich das BHV-Team verunsichern und konnte mit großem Kampfgeist und geduldigem Spiel die erste Halbzeit für sich entscheiden. Nico Schmidt glänzte mit einer guten offensiven Abwehrleistung und einer hohen Effektivität, u.a. vom 7-Meterpunkt. Geburtstagskind Jonas Ratschker erzielte nervenstark wichtige Treffer von RA. In der zweiten Halbzeit arbeitete die Bayerische Abwehr weiterhin mit hoher Qualität. Julian Taft zeigte eine sehr gute Spielsteuerung auf der Rückraum Mitte Position und gestaltete das bayerische Spiel sowohl im Angriff als auch in der Deckung das gesamte Spiel über auf einem sehr hohen Niveau. Die Torhüterleistungen konnten jedoch nicht mehr ganz an das vorherige Turnierniveau anknüpfen. Das BHV-Team musste sich trotz guter Abschlussquote mit 14:16 geschlagen geben.
 
Auch das letzte Penaltywerfen gestaltete das Bayerische Team erfolgreich, sodass sich alle Beteiligten am Ende über einen 1. Platz bei der DHB-Leistungssportsichtung freuen konnten.

 

Die DHB-Sichter lobten das Bayerische Team aufgrund seines kämpferischen Auftritts in allen Spielen. Das freie Spiel und das Kleingruppenspiel im Angriff überzeugte die DHB-Verantwortlichen Wuttke und Klavehn ebenfalls. Daneben wurden als positive Aspekte die Durchführung des konsequenten Tempospiels sowie individuelle Qualitäten im Zweikampf hervorgehoben.

Leistungsreserven wurden dem BHV-Team im Abwehrspiel auf den Halbpositionen in der 3:2:1-Abwehr bescheinigt sowie die Optimierung des Einsatzes variabler Schlagwürfe im Zielspiel. Auch die Aktivität der Außenangreifer und das bewusste Anwenden von verschiedenen Sperrstellungen gilt es bei den nächsten Lehrgängen zu verbessern. Insgesamt fielen den DHB-Sichtern sieben BHV-Kader auf. Es ist aber noch unklar, wer mit einer Einladung zum DHB-Sichtungslehrgang rechnen kann. Oskar Eule wurde für das All-Star-Team durch die DHB-Sichter nominiert.

Auch die BHV-Trainer Ben Schulze und Johannes Borschel zeigten sich sehr zufrieden mit dem Auftritt des gesamten Teams. Die mannschaftliche Geschlossenheit, der unbedingte Siegeswillen und das schnelle Umsetzen von taktischen Vorgaben in den Zielspielen waren die Hauptgründe für den Gesamterfolg. Die 13 teilnehmenden BHV-Kadern sind aus elf bayerischen Handballvereinen.

Nach diesem tollen und erlebnisreichen Event geht es für den M2003er-Kader mit der Bayerischen Meisterschaft der Bezirke Anfang April in Taufkirchen weiter.

Der Deutschland-Cup M2003 steht Mitte Dezember in Berlin auf dem Programm.

Dafür gilt es sich aber zuerst zu qualifizieren. Bei einer konsequenten Teilnahme an Vereins- und Verbandsmaßnahmen steht einer Weiterentwicklung der BHV-Kader bis Ende 2019 nichts im Wege.

 

 

 

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