Runde der letzten acht erreicht

Nach einer couragierten Leistung gewinnt die A-Jugend des HCD Gröbenzell mit 34:35 (15:14) gegen die SG BBM Bietigheim und zieht damit ins Viertelfinale um die deutsche Meisterschaft ein. Für den Verein ist das einer der größten Erfolge der Vereinsgeschichte seit vielen Jahren.


Mit viel Respekt aber dennoch auch einer Portion Zuversicht war der HCD Tross nach Marne gereist, um das letzte Spiel der Zwischenrunde gegen den Bundesliganachwuchs aus Bietigheim zu bestreiten. Die Qualitäten der „Heimmannschaft“ aus der Nähe von Stuttgart waren weithin bekannt, somit war klar, dass sich der HCD keine Fehler erlauben darf.

Und was das für ein Spiel war. 60 Minuten lang kämpfte das Team von Frank Graf und Basti Servos aufopferungsvoll um jeden einzelnen Ball und ging mit unbedingtem Siegeswillen und voller Entschlossenheit in jeden Zweikampf ehe schließlich die Schlusssirene einen unglaublichen Freudentanz des gesamten Gröbenzeller Teams auslöste.

Begonnen hatte die Partie für den HCD jedoch nicht ganz perfekt. Die Anfangsnervosität kostete vor allem in der Offensive einige unnötige Ballverluste, Bietigheim dagegen etwas abgeklärter, aber zum Glück für den HCD auch noch nicht mit voller Durchschlagskraft. Folglich waren in der Anfangsphase auch die Schwaben meistens mit ein bis zwei Toren am Drücker. Erst mit zunehmender Spieldauer realisierte das Team von Frank Graf, dass auch Bietigheim keine Übermannschaft war und spielte seine Angriffe konzentrierter aus. In der 22. Minute dann konnte der HCD somit erstmals in Führung gehen (9:10), was die Favoritinnen auch direkt zu ihrer ersten Auszeit nötigte. Symptomatisch, Bietigheim suchte seine Linie, Graf dagegen war alles andere als unzufrieden, pushte seine Spielerinnen weiter und wollte ebenfalls noch mehr Struktur ins Spiel kriegen. Ein Zweiminutenstrafe gegen den HCD kurz danach war dann erstmals sinnbildlich für den sensationellen Sieg. Anstatt die Zeit herunterzuspielen, rückte das Team noch enger zusammen und vergrösserte in Unterzahl den Vorsprung bis auf drei Tore (11:14). Vermutlich eine zu große Euphorie bremste die Gröbis jedoch direkt wieder ein und Bietigheim, bei denen vor allem eine starke Leonie Patorra (15 Tore insgesamt) überzeugte, konnte bis zur Halbzeit (15:14) vier Tore in Folge machen. Trotz einem Tor Rückstand zur Halbzeit war die Moral bei den Gröbis sichtbar größer, Bietigheim hatte offensichtlich nicht mit dieser Gegenwehr des HCD gerechnet.

Nach Wiederanpfiff dann nahm die Partie noch mehr Fahrt auf. Nahezu im Minutentakt versenkten beide Teams nun die Bälle im gegnerischen Tor und lieferten sich einen offenen Schlagabtausch. Zunächst konnte sich Gröbenzell jedoch die Führung zurückerobern. Graf wechselte obendrein nun auch im Tor und brachte Lena Rendel nach langer Verletzungszeit. Das Spiel war nun ein echter Krimi auf Augenhöhe. Gleich mehrmals wechselte die Führung während der zweiten Halbzeit. Immer, wenn eine Mannschaft mit mehr als zwei Toren wegzuziehen drohte, legte das andere Team noch eine Schippe drauf und egalisierte wieder. Genau in dieser Phase war es dann Lena Rendel, die mit starken Aktionen klare Torchancen der Bietigheimer vereitelte. Vorne hingegen kämpfte der HCD, bei dem vor allem Lisa Antl (14), Jana Epple (6) und Christina Schweiger (10) überzeugten, mutig und engagiert weiter. Noch in der 55. Minute war Bietigheim in Führung (32:31), doch der HCD steckte nicht auf. Eine defensiv konzentrierte Mannschaftsleistung des HCD brachten Jana Epple und Lisa Antl mit jeweils ihren letzten beiden Toren schließlich in der Offensive ins Ziel (34:35). Der ausgelassene Jubel nach dem Spiel kannte keine Grenzen und so war es wenig verwunderlich, dass die Siegesfeier bis in die späte Nacht in Hamburg fortgesetzt wurde.

Der HCD Gröbenzell zieht durch den knappen, aber nicht unverdienten Sieg in die Runde der besten acht Teams in Deutschland ein und qualifiziert sich damit automatisch bereits für die Jugendbundesliga in der kommenden Saison. Eine geschlossene Mannschaftsleistung und die mentale Stärke waren für entscheidend für den Sieg.

 

Text: HCD / Bild: Jörg Gettwart

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