Mit 3 Siegen und 2 Niederlagen wurde der BHV 13. Überraschungssieg gegen Baden-Württemberg
Zum ersten Mal wurde, statt des bisherigen DHB-Länderpokals, der Deutschland-Cup vom 13.-16. Dezember 2018 unter Regie der Landesverbände in Berlin ausgetragen. Statt bisher 20 spielten nur die besten 16 Landesverbände in 4 Vierergruppen. Am Freitag standen 3 Vorrundenspiel a 2 mal 20 Minuten auf dem Programm. Die weiteren Spiele wurden 2 mal 25 Minuten gespielt. Das BHV-Team hatte sich im Oktober beim HV Saar qualifiziert und startete in einer starken Vorrundengruppe mit lauter Halbfinalkandidaten.
BHV – Niedersachsen 19 : 26
In der Videoanalyse war schon zu erkennen, dass das Spiel der Niedersachsen auf die sehr wurf- und zweikampfstarken Rückraumspieler ausgerichtet war.
Bis zum 10:13 zur Halbzeit konnten wir noch mithalten. Doch unsere 6:0 Deckung zeigte gegen das druckvolle Stoßen/Rückstoßen zu wenig Aggressivität und man musste nach verloren Zweikämpfen immer wieder aushelfen. Eine Umstellung auf eine 5:1 Formation und eine einstudierte ballbezogene 4:2 Abwehr brachte auch keinen Erfolg gegen die individuell, gruppentaktisch und körperlich überlegenen Gegner. Das BHV-Team spielte mit wenig Druck und warf zu oft bedrängt über das Tor, anstatt weiter zu spielen. Unsere Wurfquote war unzureichend und am Ende die Niederlage verdient. BHV-Trainer Dieter Braun hätte sich eine bessere Einstellung gewünscht. Nur RL Noah Iancu und Allrounder Raffael Rheude konnten überzeugen.
BHV – Baden-Württemberg I 20 : 16
Nach unserem unterwertigem Auftaktspiel war dieser Sieg eine Überraschung, zumal erstmals die besten Spieler aus Baden, Südbaden und Württemberg in einem Team standen, das die Westfalen dominiert hatte. Gegen den späteren Vorrundensieger gingen wir in Führung und Luis Oberosler wehrte 14 Würfe der wurfstarken Gegner ab. Resultierende Steilangriffe brachten weitere Vorteile.
Das BHV-Team spielte sich in einen Flow, kämpfte in einer 6:0 Abwehrvariante aufopfernd und warf seine Tore meist nach variablen Auftakthandlungen, RL Noah Iancu auch nach Einzelaktionen. Unsere Tempowechsel und geduldige Angriffe verunsicherten die Favoriten zunehmend. Bei unserem mutigen Auftritt sind außerdem RA Stephan Seitz und KS Cedric Riesner hervorzuheben.
Jan Brüning-Wolter überzeugte in der Abwehr.
BHV – Westfalen 16 – 25
Mit einem Sieg gegen die Westfalen wäre das Viertelfinale möglich gewesen.
Anfangs gelang uns fast alles, doch nach einem gehaltenen 7-m Trickwurf wendeten die Westfalen das Spiel. Nach einem deutlichen Pausenrückstand zeigte das Team zwar Kampfgeist, konnte aber die spielerischen Vorgaben gegen die sehr offensive, zweikampfstarke 3:2:1 Abwehr nicht umsetzen. Statt sich im Positionswechselspiel ohne Ball zu bewegen und über den Kreis zu spielen,
liefen sich die Rückraumspieler immer wieder fest oder verloren den Ball.
Die dynamischen gegnerischen Schützen trafen auch aus großer Entfernung oder gewannen die 1:1 Aktionen. Alle 3 BHV-Torwarte konnten sich nur selten auszeichnen. Das 3. Spiel am ersten Turniertag überforderte zentrale Spieler, die mit Krämpfen ausfielen .
BHV – Bremen (2x25 Minuten) 27 : 22
Nachdem das BHV-Team den direkten Vergleich mit den Niedersachsen verloren hatte, wartete das 1. Platzierungsspiel am Samstagmittag. Die Bremer trainieren ihre Auswahl täglich zentral in einer sportbetonten Schule. Sie zeigten sich gut ausgebildet und mit einem torgefährlichen Werfer. Zunächst fand unsere Abwehr nicht immer Zugriff gegen den eingespielten Gegner und wir gerieten in Rückstand. Nachdem Spielmacher Marius Waldmann im Angriff Auftaktlösungen spielte, die KS Cedric Riesner besser ins Spiel brachten, konnten wir im letzten Spielabschnitte einen Vorsprung gegen den unangenehmen Gegner herauswerfen. RL Adam Czako sorgte besonders am Ende für Torgefahr.
BHV – Mecklenburg-Vorpommern 22 : 16
Im Spiel um Platz 13 traf das BHV-Team am Sonntagmorgen auf den HV Mecklenburg-Vorpommern. Dieses Team besteht zur Hälfte aus Kadern der Sportschulen Schwerin und Rostock, die für hohe Trainingsumfänge bekannt sind. Auch wenn wir bis zur Pause in Rückstand gerieten, steigerte sich unsere Deckung gegen den wurf- und durchbruchstarken Hauptangreifer, die Kooperation mit dem Torwart funktionierte und das Tempospiel lief meist über die Flügel. Auch der Plan die Abschlüsse in der Nahwurfzone zu suchen, ging auf. Dabei überzeugte wieder RA Stephan Seitz mit einer starken Wurfquote.
Das Niveau dieser letzten nationalen Sichtung wird von Jahr zu Jahr besser, vor allem in der Handlungsvariabilität und positionsspezifischen Ausbildung. Das gebundene Spiel verliert an Bedeutung. Im Endspiel standen sich wieder Berlin und Sachsen-Anhalt gegenüber, die komplett aus den Vereinsteams der Füchse und des SC Magdeburg bestehen. Diese Internate trainieren zweimal täglich mit ihrer Landesauswahl. Die Füchse rekrutieren ihre Spieler meist aus anderen Landesverbänden.
Der Regensburger Nils Lichtlein war beim D-Cup Sieger HV Berlin bester Spieler und wurde ins Allstarteam gewählt.
Die DHB-Sichter Karsten Klavehn und Dr. Alexander Koke nannten Marius Waldmann und Stephan Seitz als auffällige BHV-Spieler. Moritz Klenk wurde als LA Entwicklungspotential bescheinigt.
Cedric Riesner war einer der besten Kreisspieler und wird vielleicht zu einem DHB-Lehrgang eingeladen.
Vorrunde
- Baden-Wuerttemberg 4:2 Punkte
- Westfalen 4:2
- Niedersachsen 2:4
- Bayern 2:4
13. Platz mit 104 – 105 Toren
Team Bayern m2002
Luis Oberosler - TW TSV Allach
Philip Hoepffner - TW TVG Junioren
Moritz Fieger - TW TSV Friedberg
Luis Neumann HSC Coburg 1 Tor
Phillip Hlawatsch TSV Allach 3
Stephan Seitz TSV Allach 19
Raffael Rheude HT München 4
Moritz Klenk TVG Junioren 7
Marius Waldmann TSV Niederraunau 13
Jan Brüning-Wolter HSC Coburg 5
Noah Iancu TVG Junioren 9/1
Omar Tucovic DJK Rimpar 2
Adam Czako VfL Günzburg 19
Severin Henrich Spvgg Altenerding
Cedric Riesner TSV Allach 20
Simon Grieshammer Gröbenzell-Olching 3
Dieter Braun BHV-Trainer m2002
Christoph Kolodziej BHV-Landestrainer
Jan Lorenz Physiotherapeut
Adi Erber Videoscout
Bericht: Christoph Kolodziej