BROOKLYN UNITED 3…2…1…0!

3. Advent, 2 Punkte für Leipzig, 1 lange Auswärtsfahrt und 0 Punkte in der Rückrunde! Am Ende reichte es nicht für den TV 1861 Erlangen-Bruck beim Aufsteigerduell gegen den ostdeutschen Letztplatzierten etwas Zählbares mitzunehmen. Die zweite Hälfte der Saison bot mit dem Duell der Leipziger Nachwuchsmannschaft eigentlich eine optimale Gelegenheit für die ersten Auswärtspunkte in der dritten Handball-Liga, doch darauf müssen die Franken wohl bis nächstes Jahr warten.


Früh morgendlich nach dem feierlichen Anzünden der dritten Kerze am heimischen Wohnzimmertisch machten sich die Brucker Spieler inklusive Trainerstab und was sonst noch so dazugehört auf in Himmelsrichtung Nord-Nord-Ost. Morgenstund hat Gold im Mund oder manchmal auch Kaffee, denn man wollte dem zu erwartenden Verkehrsstau vor der Leipziger Halle trotzen, denn die Stadt bot neben dem Duell der beiden Handballteams auch noch ein anderes sportliches Schmankerl mit einem Bundesligaspiel einer Randsportart unweit der Wirkungsstätte.

Bis auf Philipp Hirning, der dieses Jahr wohl nicht mehr zum Einsatz kommen wird war die Mannschaft vollzählig und trotz kleinerer Blessuren guter Dinge. Gegen die Gastgeber rechnete man sich durchaus Chancen aus, da diese den letzten Rang der Tabelle besetzten und im ersten Saisonspiel bereits nach großem Kampf bezwungen werden konnten. Man wollte einen sauberen Start hinlegen und endlich die Gelegenheit nutzen in der Ferne zu punkten.

Abstimmungsschwierigkeiten in der Abwehr

Die erste Halbzeit gestaltete sich auf beiden Seiten torreich und bot den wenigen Zuschauern in der Aufwärmhalle der großen Leipziger Arena ein attraktives Spektakel. Die Gäste hatten das Spiel wohl kurzfristig in diese Örtlichkeit umlegen müssen, da der Hallenboden in der Arena auf mysteriöse Weise nicht aufzufinden war. So blieb einem jedoch ein zweites Geisterspiel wie in Coburg erspart und die zwei Mannschaften durften sich auf dem Parkett (diesmal wörtlich gemeint) duellieren.

Beide Abwehrformationen zeigten noch diverse Abstimmungsschwierigkeiten auf und so gelangten die Akteure immer wieder aus dem Nahbereich zum Torerfolg. Auf Seiten der Heimmannschaft tat sich Linksaußen Marc Esche hervor und markierte gleich einmal drei sehenswerte Treffer aus spitzem Winkel. Auf der Gegenseite waren die Brucker Außen auf der linken Seite an diesem Tag nicht gefordert und durften ihre Qualitäten lediglich in der Abwehr unter Beweis stellen.

Es gestaltete sich ein offener Schlagabtausch, bei dem sich keiner der Kontrahenten nennenswert absetzen konnte und so nahm die Partie Fahrt auf. Ohne schnelle Gegenstöße, damit umso mehr durch Positionsangriffe wurden Chancen herausgespielt, die von Zeit zu Zeit genutzt werden konnten. Torhüter Lars Goebel wurde häufig zwischen den Pfosten alleingelassen und konnte meistens nur die Bälle hinter sich aus dem Netz fischen. So bekam Nachwuchsspieler Valentin Naglik die Chance sein Können zu zeigen und konnte einige Würfe entschärfen.

Wird Fortuna das Spiel entschieden?

Im Offensivspiel von Brooklyn United hatte Christopher Härtl die Schusskarte gezogen und stempelte darauf herum was das Zeug hielt. Ein ums andere Mal überwand er die gegnerische Defensive samt Schlussmann oder konnte nur durch die unfaire Mittel gestoppt werden. Die relativ ausgeglichene erste Hälfte spiegelte sich auch gerechterweise im Ergebnis wieder. 14:14 zur Halbzeit.

Auch in der anschließenden Viertelstunde blieb der Grundtenor des Spiels erhalten und man befand sich mit dem Gegner ergebnistechnisch meist auf Augenhöhe. Ja genau … Augenhöhe. Doch wie lange würde das so weitergehen? Würde das Spiel in den letzten Minuten durch Kleinigkeiten und Fortuna entschieden werden? Nein. Nach einer Zeitstrafe gegen Sebastian Duscher beim 22:22 kam auf Leipziger Seite jemand auf die Platte, der etwas dagegen hatte. Julius Meyer-Siebert, einigen bekannt durch seinen älteren Bruder, gegen den man in Bayreuth die letzten drei Jahre gespielt hatte und der nebenbei auf der Tribüne saß, riss das Spiel an sich und verpasste den Bruckern einige schmerzende Gegentore.

Ordentliche Portion Sprungkraft

Nach seinen ersten drei Treffern aus dem Rückraum erkannte die Defensive des TV 1861 Erlangen-Bruck, dass die Variante Block wohl nicht sonderlich erfolgreich ist gegen jemanden, der in seiner Freizeit das Laub aus der Dachrinne holt, Kätzchen von Bäumen rettet und darüber hinaus über eine ordentliche Portion Sprungkraft verfügt. Man öffnete die Deckung etwas weiter, doch der angesprochene Rückraumschütze war an diesem Tag nicht zu stoppen und war am Ende auch mit sieben Treffern Toptorschütze der Partie.

Brooklyn United wurde zusehends hektischer und leistete sich einige Fehler im Gegenstoßspiel, was nicht gerade förderlich war. Zudem kamen noch Zeitstrafen dazu, welche die offensivere Abwehrformation weiter ausdünnten. Leipzig setzte sich ab und etwa fünf Minuten vor Schluss war die Partie dann gelaufen. Die Franken betrieben noch etwas Ergebniskosmetik, aber letztendlich konnte man das Ruder nicht mehr herumreißen. 31:26 Endstand.

Letztes Spiel des Jahres

In der letzten Phase der Partie kamen viele Dinge zusammen, die dazu führten, dass man verdienterweise sich eine weitere Auswärtsniederlage eingebrockt hatte. Schade, denn das wäre eine wirklich gute Gelegenheit gewesen die letzten Wochen vergessen zu machen und einen Neuanfang zu starten, aber ist halt so …

Beim letzten Spiel des Jahres zwei Tage vor Ankunft des Christkindes, Weihnachtsmannes oder woran sie auch immer glauben mögen gastiert die HSG Hanau in der Karl-Heinz-Hiersemann-Halle und stellt das letzte Spiel des laufenden Kalenderjahres dar. Vielleicht gelingt daheim ja ein weiterer Überraschungssieg. Wir bedanken uns bei den Leipzigern für die Gastfreundschaft und wünschen ihren Verletzten eine schnelle Genesung über die Feiertage! Ein Lob geht raus an den Hallensprecher, der einen sensationellen Job machte und das Spiel anschaulich und humorvoll kommentierte. Weitermachen, Soldat – Immer weiter VORAN UNITED!

 

Quelle/Autor: Brooklyn United Handball // Moritz Mücke

Bilder: © Kauri Spirit – Ulf Thaler

 

 

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