Mit Niederlage in die Halbzeit

TV Germania Großsachsen : TV 1861 Erlangen-Bruck 34:29 (18:12)


Großsachsen Ob man schon von dem bösen Wort das mit „A“ anfängt und mit „bstiegskampf“ endet sprechen kann, ist mittlerweile allen Brucker Beteiligten klar. Über die Hinrunde hinweg befasste sich der TV 1861 Erlangen-Bruck noch nicht sonderlich mit dem Thema, sondern konzentrierte sich in erster Linie darauf in der 3. Handball Liga Ost Fuß zu fassen und von Spiel zu Spiel zu schauen, was so drin ist. Inzwischen ist der erste Teil der neuen Herausforderung in Deutschlands dritthöchster Spielklasse beendet und Brooklyn United kann ein erstes Resümee ziehen.

Brooklyn United befindet sich auf dem 14. und somit auf einem Abstiegsplatz punktgleich mit den Kollegen aus Bruchköbel, die aber aufgrund des Torverhältnisses, die Nase vorne haben. Acht Punkte aus 15 Spielen und davon nur einen auswärts, wobei das Spiel gegen den Stadtrivalen lediglich per Definition in die Kategorie Auswärtsspiel fällt. Zuhause konnte man hingegen ein paar Überraschungssiege feiern und sein Können erfolgreich unter Beweis stellen.

Kein Welpenschutz

Die Zikzak-Kurve neigt sich nach dem vergangenen Wochenende wieder nach unten, aber es besteht kein Grund dafür jetzt den Korn in die Flinte zu schütten oder den Sand in den Kopf zu stecken. Man hat viel gelernt und jetzt gibt es keinen Welpenschutz mehr bei den Erklärungen für die Niederlagen. 

So begab man sich am vergangenen Samstag auf die Mission „die ersten zwei Auswärtspunkte holen“, um die Hinrunde zumindest erfolgreich abzuschließen. Schauplatz des ganzen war die Sachsenhalle des TV Germania Großsachsen. Klingt wie eine ostdeutsche Studentenverbindung, ist aber keine. Man hatte genügend Bock im Gepäck und Lust auf das Spiel hatte man auch.

In Schlagdistanz

Da die Brucker Leistung in der ersten Halbzeit jedoch nicht sonderlich erwähnenswert ist, sagen wir einfach, dass dieses Spiel dreißig Minuten dauerte und man mit einem Defizit von sechs Toren (18:12) in die Partie startete. Dieses Szenario, was vielleicht in einer Trainingseinheit hypothetisch in Erscheinung treten könnte, erforderte viel Kampfgeist und Brooklyn United probierte alles, um in Schlagdistanz zu kommen. 

Man versuchte die Abwehrreihe zu festigen und den agilen Rückraum der Heimmannschaft aggressiver zu verteidigen. Dies gelang jedoch nur teilweise und des Öfteren ließ man die Keeper hinter sich auf verlorenem Posten ohne Unterstützung zurück. So wie im letzten Spiel fehlte es dem TV 1861 Erlangen-Bruck an diesem Tag an der Konsequenz. Man brachte vielleicht nur achtzig Prozent Einsatz auf die Platte, wenn überhaupt, und so behielten die nicht ostdeutschen Sachsen die Oberhand. 

Unüberwindbare Obergrenze

Allerdings schaffte man es sich bis auf drei Tore heranzukämpfen, was sich aber letztendlich als unüberwindbare Obergrenze herausstellen sollte. Jedes Mal, wenn man diesen Moment erreicht hatte, schaffte es Brooklyn United nicht, den Vorsprung auf die Heimmannschaft zu verkürzen. Die vielen Berichten und Aussagen zufolge fairen und fachkundigen Zuschauer unterstützten lautstark ihre Mannen auf dem Spielfeld und machten ordentlich Stimmung. 

Die Brucker ließen jedoch nichts unversucht und zeigten immer wieder schöne Lösungsansätze. Doch wie schon erwähnt schaffte man es nicht die Führung der Germanen zu verkürzen und jeder Versuch sich noch einmal aufzuraffen nach einem Fehlschlag kostete viel Kraft, psychisch wie physisch.

Ohne Zweifel abgebrüht

Ob Brooklyn United oder sonst jemand am Ende seine Linie verlor ist ungeklärt, aber letztendlich auch nicht ausschlaggebend für diese Auswärtsniederlage. Wenn man 29 Tore wirft, sollte das eigentlich reichen, sollte … Denn am Ende muss man sich definitiv eingestehen, dass die Hausherren an diesem Spieltag abgebrühter waren und den Sieg ohne Zweifel verdient hatten. Auf der Germania-Seite taten sich vor allem Spielmacher Kernaja und Torhüter Boudgoust hervor. Auf Brucker-Seite gab es an diesem Spieltag nicht sonderlich jemanden zu erwähnen, also lassen wir das und haken die erste Hälfte der Saison ab. Schlussstrich ziehen und weiter machen lautet die Devise für die Rückrunde! Diese beginnt schon am kommenden Wochenende mit einer Fahrt in den tatsächlichen Osten Deutschlands zur Bundesligareserve aus Leipzig, die aktuell mit der roten Laterne den winterlichen Himmel über Deutschland erhellt. 

Um den Druck gleich einmal vorweg zu nehmen: Eine bessere Gelegenheit gibt es nicht für Brooklyn United seine Auswärtsserie zu durchbrechen und mit einem positiven Erlebnis den neuen Abschnitt zu beginnen. Gegen die Leipziger erwischte man im ersten Spiel der Saison einen Auftakt nach Maß und hofft auf diese Leistung aufbauen zu können. Dafür muss sich die Handballer des TV 1861 Erlangen-Bruck aber als konstant erweisen und so viel Prozent Einsatzwille drauflegen, dass am Ende bei jedem Spieler hundert herauskommt.

VORAN UNITED – Klappe die zweite!

TV 1861 Erlangen-Bruck // Brooklyn United: Goebel, Naglik; Meyer (5/2), Mangen (5/2), Hümpfer (5), Schneck (3), Eichhorn (3), Kohler (3), Härtl (2), Mücke (1), Scholten (1), Völcker (1), Mignon, Ochs, Duscher.

Bild-BU: Mirko Scholten #13 // Quelle: Kauri Spirit - Ulf Thaler // Text: TV 1861 Erlangen-Bruck

 

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