SG Bruchköbel : TV 1861 Erlangen-Bruck 31:26 (17:13)


ACHTERBAHNUNFALL IN BRUCHKÖBEL!

Der Heimerfolg, gegen den TV Gelnhausen bleibt, vorerst eine Ausnahme, denn Brooklyn United präsentiert sich gegen die SG Bruchköbel am folgenden Wochenende alles andere als passabel. Wo der Unterschied lag? Keine Ahnung. Die Mannschaft aus dem Heimsieg blieb größtenteils auch auswärts beisammen, bis auf ein paar Verletzte, aber welches Team hat das nicht. Das Feuer und die Leidenschaft gingen wohl irgendwo auf der Busfahrt verloren.

Die Dreispitzhalle in Bruchköbel war der Austragungsort des Kellerduells und befand sich lediglich 7,4 Kilometer Radweg von Hanau entfernt, wo man bereits sein erstes Auswärtsspiel bestritten hatte. Die Stimmung war gut und man hatte sich ausgiebig auf die Hessen am Vortag vorbereitet und wusste, was auf einen zukam.

Dem war leider gar nicht so. Zwar agierte die Heimmannschaft beinahe exakt so wie im Video, aber die Brucker wussten nicht, wie man dagegen etwas unternehmen sollte. In der ersten Phase des Spiels befand man sich durch Zeitstrafen häufig in Unterzahl und hatte dem druckvollen Angriff von Bruchköbel kaum etwas entgegenzusetzen. Claudio Schneck musste sich bereits nach seiner zweiten Ermahnung in der siebten Minute sehr zurückhalten, wenn er das Spiel noch weiter bestreiten wollte, und musste erst mal auf der Bank Platz nehmen. Man ließ den Keeper auf verlorenem Posten zurück und bot eine desolate Vorstellung in der Defensive.

Man konnte das Ergebnis noch offen gestalten

Die Heimmannschaft machte wie gesagt nichts Spektakuläres oder Anderes als erwartet und doch bekam man sie nicht in den Griff. Beim letzten Handballspiel war man noch jedem Ball hinterhergehechtet und hatte kaum technische Fehler fabriziert, aber an diesem Tag … puh. Bis zum 6:6 (09:35 Minute) konnte man das Ergebnis noch offen gestalten, doch danach verlor man vollkommen den Kopf und spielte im Angriff hirn(ing)- und planlos, was dazu führte, dass Bruchköbel sage und schreibe neun Tore in Folge markieren konnte.

Auch eine Auszeit unterbrach diese Phase nicht, in welcher der TV 1861 Erlangen-Bruck nicht wiederzuerkennen waren. Nichts funktionierte, aber auch rein gar nichts. Ein kleiner Ruck durchzog sich dann aber doch noch und die Brucker Truppe stellte durch ein Tor von Tobias Ochs den 17:13-Pausenstand wenige Sekunden vor der Sirene her.

Ein gebrauchter Tag

Keineswegs zufrieden, aber mit dem Wissen, dass man noch im Spiel war, probierte man sich zu motivieren, doch es war ein gebrauchter Tag. Mit einer aggressiven und offensiven Abwehrformation nahm man zwei Gegner aus dem Spiel, doch somit hatte der Rest viel Platz, um zu agieren und fand immer wieder Lücken in der löchrigen Abwehr der Gäste. Besser wurde es dann auch nicht sonderlich, da man sich leichte Fehler leistete und energielos agierte. Mit harten Worten gesagt: Man hätte sich die Fahrt an diesem Tag auch sparen können. Am Ende gewann Bruchköbel verdient mit 31:26 und setzte sich in der Tabelle einen Platz vor den TV 1861 Erlangen-Bruck.

Warum so eine Achterbahnfahrt in Bezug auf die Leistungsschwankungen zustande kommt, weiß keiner so genau, aber vielleicht ist die bevorstehende Pause eine gute Gelegenheit, um die aktuellen Leistungsschwankungen zu bearbeiten. Wenn man den Vergleich zur Achterbahn mit rauf und runter ziehen mag, so war man an diesem Spieltag mit seinem Wagen krachend aus den Schienen geflogen und am Boden zerschellt. Gerade solche „4-Punkte-Spiele“ sollten eigentlich gewonnen werden, aber am Ende kehrte man mit leeren Händen zurück nach Hause. Brooklyn United bleibt dann doch eine Wundertüte, in die man nicht hineinschauen kann und die jedes Mal für Überraschungen sorgt. Positiv wie negativ. Die nächste „Wunder“Chance bietet sich am 17. November 2018 um 18 Uhr im Heimspiel gegen die HSG Rodgau Nieder-Roden.

Text: Brooklyn United Handball // Moritz Mücke
Bilder: © Kauri Spirit – Ulf Thaler

 

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