Bundesfreiwilligendienst beim BHV

Barbara Beer hat in den vergangenen sieben Monaten einen Bundesfreiwilligendienst in der BHV-Geschäftsstelle absolviert. Bevor sie diese Ende August verlässt, hat sie mit uns noch einmal zurückgeblickt auf ihre Zeit beim Bayerischen Handball Verband und uns erklärt, was ein BFD denn eigentlich genau ist:


Barbara was darf man sich unter einem BFD eigentlich genau vorstellen?
Im Prinzip ist ein BFD, also Bundesfreiwilligendienst sowas wie ein Freiwilliges Soziales Jahr. Heißt, man engagiert sich eben in einem Beruf oder einer Einrichtung - sei es sozial, ökologisch oder eben im sportlichen Bereich. Die Dauer liegt bei mindestens sechs und höchstens 18 Monaten. In meinem Fall (sportlichen Bereich) arbeitet man in einem Verein oder Verband und unterstützt die Leute bei der Arbeit, sowohl in der Theorie (Geschäftsstelle), als auch in der Praxis (Training geben im Verein, an Schulen mithelfen im Sportunterricht oder in AG‘s).
 
Wie bist du auf das BFD beim BHV gestoßen?
Ich musste mein „freies Jahr“ nach dem Abitur noch füllen. Nachdem ich ein Praktikum im Herbst in der Ergotherapie gemacht habe, hat mir noch was für die Zeit danach gefehlt und ich hab einfach mal nach einem FSJ im Sportbereich gesucht ohne großen Hintergedanken. Durch die Seite der Bayerischen Sportjugend bin ich dann auf die Stelle beim BHV gestoßen. Das hat mir sehr zugesagt, weil ich selbst schon seit circa zehn Jahren Handball im Verein spiele, mir dieser Sport super wichtig ist und ich mir dachte, dass das für mich perfekt passen würde. Außerdem wollte ich auch mal bisschen in die Berufswelt reinschnuppern und den Arbeitsalltag kennenlernen. Da man für ein FSJ im August oder September starten muss und das auf ein volles Jahr ausgelegt ist, kam für mich ohnehin nur ein BFD in Frage. Da kann man anfangen wann man will, was für mich ideal war.
 
BFD im Verband - wie kann man sich deine Arbeit in der Geschäftsstelle vorstellen?
Ich habe eigentlich in allen Bereichen mitgeholfen, sei es beim Passwesen (Anträge bearbeiten, Pässe ausstellen, Telefon etc.), bei der Buchhaltung oder im Bereich Talentförderung. Insgesamt habe ich sehr viel mit Excel-Tabellen gearbeitet und bei der Planung und Organisation von Projekten mitgeholfen, wie zum Beispiel beim Doppelländerspiel in München. Da durfte ich auch selbst vor Ort sein und unterstützen.
 
Ein weiterer Teil des BFD ist ein eigenes Projekt, das man über die Zeit durchführen muss. Innerhalb der sieben Monate überlegt man sich ein Projekt, plant es, organisiert alles eigenständig und führt es dann durch. Ich habe hier mit Grundschulen zusammengearbeitet und Kindern einen Handballschnupperkurs ermöglicht.
 
Aber auch Seminare mit anderen „BuFDis“ gehören dazu oder?
Genau, innerhalb des BFD’s muss man eine Anzahl an Bildungstagen machen, das hängt davon ab, wie viele Monate man absolviert. Teil der Bildungstage sind bei 12 Monaten BFD drei Seminare, die je eine Woche dauern und von der Bayerischen Sportjugend organisiert werden. Für die Seminare wird man in eine Gruppe zusammen mit ca. 20 anderen BuFDis, die ein BFD im Sportbereich irgendwo in Bayern machen, eingeteilt.

In meinem Fall hab ich an zwei Seminaren teilnehmen müssen. Eines war das „politische Seminar“, das hat mich an Sozialkunde in der Schule erinnert. Man hat immer ein bisschen „Unterricht“ gehabt und viel Gruppenarbeiten gemacht und die Freizeit mit den anderen BuFDis verbracht, mit Billiard spielen und so weiter.

Beim zweiten Seminar waren wir auf so einer Selbstversorgungshütte, was als Abschluss und Rückblick dienen soll. Man macht viele Aktivitäten wie Kajak fahren, Klettergarten, Nachtwanderung und kocht selbst. Grade da hat man alle anderen aus der Gruppe nochmal besser kennengelernt und selbst auch viele Erfahrungen gesammelt. Den Rest meiner Bildungstage hab ich mit einer Woche Trainerschein gefüllt.

 

Was hat dir in deiner Zeit beim BHV am meisten Spaß gemacht?
Allgemein war’s einfach eine sehr schöne Zeit, dich ich bestimmt nicht vergessen werde.
Die Seminare waren echt cool, weil man neue Leute kennenlernt, viel Spaß hat und neue Erfahrungen sammelt. Auch mein Projekt mit der ganzen Planung und letztendlich die Durchführung mit den Kindern hat mir echt viel Spaß gemacht. Das Länderspiel war schon auch ein kleines Highlight für mich. Da mitzuhelfen, alles aus einem anderen, „besonderen“ Blickwinkel zu sehen und allgemein sowas mitzuerleben.

Am besten war’s aber glaub ich einfach in der Geschäftsstelle, mit allen anderen. Es war eigentlich jeden Tag echt lustig, ich hab mich wohlgefühlt  und ich bin wirklich gern in die Arbeit gegangen, auch wenn’s natürlich mal stressige Tage gab.

Wie sieht deine Zukunft jetzt aus Barbara?
Ich habe echt sehr viel mitgenommen aus den sieben Monaten, sei es über die Berufswelt, über das „Arbeiten“, über die verschiedensten Menschen und Charaktere und auch über mich selbst. Ich  konnte wirklich viel lernen, was mich bestimmt weiterbringt bzw. mich auch schon weitergebracht hat.

Durch das BFD wurde auch mein Interesse an einem Beruf in der „Sportwelt“ geweckt -Sportwissenschaften/Management oder irgendwas mit Sport und Kommunikation. Erstmal werde ich jetzt aber im September meine Ausbildung zur Ergotherapie beginnen, aber wer weiß, ob es mich vielleicht dann doch noch zum Sport oder sogar zum BHV zurückzieht.

Das hoffen wir alle sehr und bedanken uns ganz herzlich für deine tolle Arbeit beim BHV, liebe Barbara. Wir wünschen dir nur das Beste für die Zukunft!

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