Isabell Klein spricht über ihre München-Pläne

Isabell Klein kehrt am 6.Juni nach München zurück und wird beim Doppelländerspiel in der Olympiahalle aus ihrer aktiven Zeit in der deutschen Nationalmannschaft verabschiedet. Für die Zukunft können sich die gebürtige Oberschleißheimerin und ihr Mann Dominik Klein vorstellen, München zu ihrem Zuhause zu machen. Vor der Verabschiedung hat sie mit uns über ihre Pläne gesprochen:


 

Isabell Klein wurde als Isabell Nagel 1984 in Oberschleißheim bei München geboren. Ihre Handballkarriere startete sie beim TSV Schleißheim, bevor sie in der C-Jugend zum TSV Ismaning wechselte. Dort gewann die Linkshänderin mit ihrem Team viermal die bayerische Meisterschaft und wurde mit der Bayernauswahl 2001 deutscher Meister im Länderpokal. 2003 gab Isabell ihr Zweitligadebüt bei der HSG Bensheim/Auerbach (Hessen) und wechselte vier Jahre später in die erste Bundesliga zum Buxtehuder SV. Seit 2016 spielt sie – genauso wie ihr Mann Dominik Klein - in Frankreich beim Nantes Loire Atlantique Handball. Aktuell erwarten die beiden ihr zweites Kind, weshalb Isabell ihre Handballkarriere beenden wird und beim Doppelländerspiel in München nach 10 Jahren aus der deutschen Nationalmannschaft verabschiedet wird. Ihre Zukunft kann sich Isabell gut in ihrer Heimat Bayern vorstellen.

 

Deine Verabschiedung aus der deutschen Nationalmannschaft findet beim Doppelländerspiel in München statt – besser hätte es für dich nicht kommen können oder?

Ja als ich das gelesen hab, hab ich mich wahrscheinlich noch dreimal mehr gefreut als die anderen Mädls die aufhören, weil es eben in meiner Heimatstadt ist und dadurch auch meine besten Freunde und meine Familie kommen können und sozusagen da wo alles angefangen hat jetzt auch alles aufhört.

 

Was sind deine schönsten Erinnerungen an die Zeit als deutsche Nationalspielerin?

Da gibt es sehr viele, natürlich ist mal so das erste Länderspiel das man gemacht hat prägend geblieben. Aber dann auch als man das erste Mal eine Meisterschaft gespielt hat, eine Weltmeisterschaft oder Europameisterschaft, das ist auch wieder etwas Prägendes. Natürlich auch die vielen Menschen, die einem auf dem Weg begegnet sind, mit denen man immer noch in Kontakt ist, die auch wirklich gute Freunde geblieben sind. Ich glaube das ist immer da Wichtigste an dem ganzen Leistungssport, dass man auch Menschen kennenlernt, die einen auch nachher weiter begleiten werden nach dem Handball.

 

Auch wenn du nicht aktiv dabei sein kannst, was bedeutet das Doppelländerspiel in München für die deutsche Frauennationalmannschaft?

Das ist ein toller Event. Wir wissen alle, dass der Männerhandball doch eine sehr hohe Popularität hat und im Rahmen von den Spielen auch viele zum Frauenhandball kommen und sehen, dass es eben genauso Handball ist wie der Männerhandball auch. Dass wir da ein bisschen Werbung für unseren Sport machen können, das ist natürlich super. Gerade auch im Münchner Raum, wo eben der Handball doch noch nicht so verbreitet ist. Wir freuen uns, dass der Verkauf sehr gut angelaufen ist und die Nachfrage eben auch da ist. Das ist eine super Sache, auch für den Frauenhandball.

 

Was ist deine Erinnerung an Handball-Bayern?

Wir hatten sehr erfolgreiche Jahre in der Jugend in München und auch meine besten Freunde kenne ich von dort. Die habe ich nicht über die Schule kennengelernt, sondern eben über den Handball und das sind auch jetzt noch meine besten Freunde. Auch als wir 2001 den Länderpokal gewonnen haben, seit langem Mal wieder für den bayerischen Handball Verband, das waren tolle Momente und für mich natürlich auch ein Sprungbrett für die weitere Karriere.

 

Was bedeutet München für dich?

München ist Heimat einfach. Ich merke das immer, wenn ich eben mal nach Hause komme, was die letzten zehn Jahre eigentlich jedes Jahr drei bis vier Mal war, dann habe ich immer so ein Glücksgefühl. Klar sind das die Menschen, aber auch wenn ich dann in München war und bei gutem Wetter die Berge im Hintergrund gesehen habe, dann wurde ich schon immer sehr sentimental. Das ist einfach mein Zuhause, das ist keine Frage, das ist immer was Besonderes für mich.

 

Und jetzt bekommt München wieder eine neue Bedeutung für euch – als euer neues Zuhause oder?

Unsere Pläne stehen noch nicht genau fest, also was unsere Zukunft angeht. Wann und wo genau unsere Zukunft hingeht, das ist noch nicht geplant oder noch nicht entschieden, aber ich werde auf jeden Fall nach München kommen zur Entbindung im September und unser Kind dort bekommen. München wäre natürlich schon mein Traum. Sowohl die Biergärten, als auch die Berge, als auch den Gardasee und Italien quasi vor der Türe, das ist schon eine Traumvorstellung.

 

Wird München für euch in der Zukunft vielleicht auch ein Handball-Zuhause?

Momentan ist es, vor allem bei mir einfach so, dass ich einfach müde vom Handball bin. Der Sport hat mir mal sehr viel gegeben, ich bin sehr dankbar für alles, was ich erleben durfte, aber jetzt merke ich eben auch, dass ich an einem Punkt bin, wo ich vom Handball erstmal – ich möchte nicht sagen Abstand brauche – aber es ist ein Kontaktsport und man wird jeden Tag angefasst und kommt mit blauen Flecken nach Hause, davon habe ich grade einfach echt genug. Ich glaube wenn man Sportler ist, macht man das sein Leben lang. Ich freue mich auch darauf sowas wir Marathon zu machen, nach der Geburt unserer Tochter. Am Anfang wird es auf jeden Fall nicht der Handball sein. Zunächst wird es auf meine Heimat hinauslaufen und dann müssen wir natürlich auch schauen, inwiefern man den bayerischen Handball unterstützen kann. Ich glaube es ist nur eine Frage der Zeit, dann wird das auch wieder mehr Wert bekommen.

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