Steffen Weinhold: "Kein Patentrezept - außer Spaß und Trainingsfleiß"

Es geht weiter in unserer Reihe "prominente Stimmen" zu den Länderspielen und zur WM - diesmal mit unserem erfolgreichen Handballexport Steffen Weinhold, der über die Stationen Erlangen, Nordhorn, Großwallstadt in Flensburg und seit 2014 beim THW Kiel gelandet ist. Europameister, Deutscher Meister, Pokalsieger und Champions-League-Sieger ist er schon, der WM-Titel fehlt noch in seiner Sammlung.


Was erwartet die Fans beim Doppelländerspiel am 6.6. in der Münchner Olympiahalle?
Weinhold: Doppelländerspielveranstaltungen waren schon in der Vergangenheit immer sehr schöne Events für die Zuschauer. Das diese nun in Kürze in München stattfinden, freut mich besonders.

Die Länderspiele sind sozusagen die WM-Generalprobe. Was erwartet die Handballfans bei der WM-Vorrunde in München?
Weinhold: Ich hoffe, dass die Münchner während der WM zahlreich in die Halle strömen. Für den Standort ist es schön, dass so viele hochklassige Spiele bei der WM vor Ort erfolgen. Da die Punkte mit in die Hauptrunde genommen werden, geht es von Anfang an zur Sache.

Was bedeutet Ihnen die Heim-WM und welche Zielsetzung haben Sie für die WM - persönlich und mit der Mannschaft?
Weinhold: Für einen Sportler ist es natürlich ein Traum, eine WM im eigenen Land spielen zu können. Dementsprechend freue ich mich persönlich sehr darauf. Als Team wollen wir natürlich gerne bis zum Schluss dabei sein. Da die Weltspitze sehr eng beieinander ist, kommt es am Ende auf Kleinigkeiten an.

Welche Erinnerungen haben Sie an Ihre Zeit beim Bayerischen Handball-Verband (Lehrgänge, Auswahlmaßnahmen)?
Weinhold: Ich erinnere mich immer gerne an diese Zeit zurück. Die meisten Maßnahmen hatten wir natürlich in Oberhaching, aber es gab auch andere spannende Ausflüge. Noch viel wichtiger ist, dass zu dieser Zeit auch Freundschaften entstanden sind, die bis heute andauern.

Was würden Sie den bayerischen Nachwuchstalenten in Sachen "Karriereplanung" raten?

Weinhold: Ich glaube es gibt da kein Patentrezept. Ich halte es für wichtig sowohl die sportliche als auch die schulische Karriere im Auge zu behalten. Über allem steht aber natürlich, dass die Talente Spaß an der Sache haben.

Was ist wichtiger: Fleiß oder Talent?  Was kann man sich durch intensives Training aneignen, was nicht?
Weinhold: Ein bißchen Talent ist sicherlich Voraussetzung, um den Sprung in den Profihandball zu schaffen. Um dauerhaft zu bestehen, ist Fleiß aber die wichtigere Komponente. Vor allem auf dem Sprung vom Jugend- zum Männerhandball ist es wichtig, an der körperlichen Konstitution zu arbeiten.

Wie beurteilen Sie den Handball-Standort Bayern aus der Ferne? Was läuft im Nordern anders/besser als im Süden?
Weinhold: Das ist natürlich schwer zu vergleichen. Grundsätzlich würde ich mir im Süden eine ähnliche Begeisterung wie hier im Norden wünschen. Die Tradition ist ja vorhanden. Der HC Erlangen ist dabei auf einem tollen Weg. Würde sich in München noch ein Handballclub auf höchstem Niveau finden, würde das ganz Handballdeutschland freuen. Vielleicht ist das Wetter aber einfach so gut, dass alle Kinder auf den Fußballplatz gehen.

Foto: Klahn (DHB)

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