HC holt Punkt gegen Rhein-Neckar-Löwen

(nh) Erlangen steht Kopf. Nicht nur wegen der Bergkerwa, nein, sondern auch wegen seiner Erstliga-Handballer des HC Erlangen.


Wie sich die Zeiten gleichen. 2014 siegte der Aufsteiger HC Erlangen gegen den Meisterschaftsanwärter Rhein-Neckar-Löwen mit 25 : 27. Diese beiden Punkte fehlten den Löwen am Ende und der THW Kiel wurde erneut Deutscher Handball-Meister.

2018 holte der HC Erlangen mit einem sensationellen Spiel ein Unentschieden und verwies sie damit die Löwen hinter Flensburgs auf Rang zwei der Tabelle. Allerdings sind in dieser Saison die Chancen für die Badener größer die Deutsche Meisterschaft zu verteidigen. Flensburg liegt mit 52 Punkten aus Platz 2 und kann in den restlichen spielen noch vier Punkte holen. Die Löwen können mit noch drei Spielen 6 Punkte holen und sich so die Meisterkrone holen. Auch die Füchse aus Berlin haben noch eine winzige Chance deutscher Meister zu werden, allerdings nicht mehr au eigener Kraft, das müssten die beiden ersten schon kräftig patzen. Aber möglich ist alles.

Vor über 7000 Zuschauern konnte der HC Erlangen gegen den Topfavoriten einen Punkt erzielen. Und es hätte für die Löwen noch schlimmer kommen können. Sieben Minuten vor dem Ende lag der Underdog dann sogar mit 23:20 in Front, verspielte diese Führung aber und geriet nach einem Treffer vom weltbesten Handballer, dem Schweizer Andy Schmid, mit 24:25 ins Hintertreffen.

Niemand glaubte, dass sich in der verbleibenden noch etwas am Sieg des Favoriten ändern würde. Anders die Spieler der HC. Sie steckten nach der Führung für die Löwen nicht auf und kämpften v erbissen bis zum Schluss. Ein feines Anspiel auf Rechtsaußen Maxi Lux und der überlistete quasi mit dem Abpfiff aus sehr spitzem Winkel den überragenden Mikael Appelgreen zum mehr als verdienten Ausgleich.

Das Spiel war die Erlanger etwas Besonderes. Die Bergweih, das Erlanger Volksfest, das auf das Jahr 1755 haben die HC-Spieler mit der unwahrscheinlichen Unterstützung ihres Publikums gekrönt.

Die akribische Arbeit von Cheftrainer Adalsteinn Eyjlofsson kann nicht genug gewürdigt werden. Er gab einer völlig verunsicherten Mannschaft wieder feste Strukturen und einen Halt. Gestandene Profis spielten zum Teil ohne Orientierung und chaotisch. Er hat der Mannschaft den Glauben an sich zurückgegeben und die Spieler dazu gebracht, ihr wirkliches Potential abzurufen.

Zu der Orientierungslosigkeit kam noch eine Verletzungsserie, die kaum schlimmer hätte sein können. Es wäre wohl einfacher die Spieler zu aufzuzählen, die ganze Zeit über einsatzfähig waren. Dafür würde gefühlt eine Hand reichen. Aber Eyjolsson ließ auch dies nie als Ausrede gelten. Er brachte es fertig, dass in den schweren Zeiten die Spieler noch enger zusammenrückten und plötzlich wieder Handball spielen konnten. Trotz der durchwachsenen Saison, die mehr einer Achterbahnfahrt glich, wurde bereits vier Tage vor Rundeende das Ziel erreicht. Mit einem 13. Tabellenplatz hat der HCE den Klasenerhalt erspielt und wird auch in der nächsten Saison den Bayerischen Handball-Verband in der höchsten Lliga vertreten.

Auch die U23 des HC konnte im ersten Jahr in der 3. Liga einen sensationellen 2. Platz erspielen und zur Abrundung des insgesamt dann doch recht erfolgreichen Jahres hat sich die A-Jugend auf direktem Weg für die Jugendbundesliga qualifiziert.

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