Durch die knappe 26:22 Niederlage in Leipzig hat sich die weibliche B-Jugend von Forst United in eine gute Position für das Rückspiel um den Viertelfinaleinzug am Samstag den 21. April um 18:00 Uhr in eigener Halle gebracht.
Mit dem HC Leipzig als amtierendem Deutschen Jugendmeister und einem professionellen Trainingsumfeld mit 7 Trainingseinheiten pro Woche wartete auf jeden Fall einer der großen Brocken unter den besten 16 Mannschaften Deutschlands auf die Bayerischen Meisterinnen. So waren die Rollen vor dem Spiel klar verteilt. Der große Favorit HC Leipzig und der Underdog aus Bayern, Forst United.
Wer bereits die Spiele zuvor verfolgt hat, wusste um das Potential der Leipziger, die den Thüringer HC im Meisterschaftsrennen mit 28:11 deklassierten. Wobei dieser Thüringer HC sein Qualifikationsspiel gegen den TSV Haunstetten (Bayerischer Vizemeister) mit 23:16 gewinnen konnte. Es schien also eine Mammutaufgabe zu werden, ein Weiterkommen nur unter optimalen Voraussetzungen möglich zu sein.
Mit Anpfiff des Spiels zeigten die Ebersberger Mädels aber was wirklich in ihnen steckt. Nach dem anfänglichen Abtasten gingen die Forsties direkt mit dem ersten Wurf nach 43 Sekunden in Führung. Als Leipzig dann noch mit ihrem ersten Versuch an Torhüterin Silvia Morath scheiterte und die Gäste direkt zu Beginn der zweiten Minute mit 2:0 einen weiteren Nadelstich setzten, wartete die ganze Halle gespannt auf den Moment, in dem Leipzig den Schalter umlegt und Volldampf spielt. Doch als es in der 12. Minute nach starken Kombinationen im Angriff und einer hervorragend arbeitenden Abwehr 7:2 für die Oberbayern stand, machte sich auf den Rängen ein gewisser Unglauben beim heimischen Publikum breit. Denn dieser Vorsprung war nicht der Zurückhaltung der Hausherren geschuldet, sondern dem extrem beherzten und starken Auftreten des Bayerischen Meisters aus Ebersberg.
Auch nach dem Timeout des HC Leipzig konnten die körperlich weit überlegenen Sachsen nur schwer mit Forst United Schritt halten. Erst Mitte der ersten Halbzeit kam Leipzig langsam auf, als unsere Mädels, durch das ungewohnt körperliche Spiel, Kräfte ließen, die Konzentration kurzzeitig abfiel und sich einige kleine technische Fehler ins Spiel von Forst United schlichen.
So erreichten die Hausherren in der 23. Minute erstmals der Ausgleich zum 9:9. Doch das letzte Tor der ersten Halbzeit gelang den gästen 20 Sekunden vor der Sirene, so dass man überraschend, aber höchst verdient mit einer 10:9 Führung zum Pausentee übergehen konnte.
Der Beginn der zweiten Halbzeit verlief für Forst United leider nicht so wie der Start in die erste. Zwar blieben wir trotz Unterzahl in Schlagdistanz, als es dann innerhalb von 30 Sekunden zwei weitere Zeitstrafen setzte, konnten sich die Gastgeber das erste Mal im Spiel in doppelter Überzahl auf einen 13:17 Zwischenstand absetzen.
Den Leipziger Fans gefiel dieser Spielstand merklich besser und langsam wich der erste Schock aus den Gliedern, es wurde lauter in der Halle. Die mitgereisten Fans aus Ebersberg hielten lautstark dagegen und gaben ihren Mädels den notwendigen Rückhalt. Diese bissen sich nochmal richtig in das Spiel, sodass trotz einer weiteren Zeitstrafe und notwendiger Pausen für die Führungsspielerinnen in der 45. Minute bei einem Spielstand von 19:23 noch alles offen war.
In einer hektischen Schlussphase verkürzte Forst United nichmals auf ein 22:25, ehe Leipzig in der letzten Sekunde des Spiels den 22:26 Endstand fixierte.
„Als krasser Underdog haben wir uns unglaublich stark präsentiert. Die Niederlage in fremder Halle gegen den amtierenden deutschen Meister haben wir gekonnt niedrig gehalten. Somit haben wir die bestmögliche Ausgangslage geschaffen für das Rückspiel am kommenden Samstag (21.4. um 18 Uhr) in Ebersberg. Über 50 Minuten haben wir mit dem HC Leipzig auf Augenhöhe gespielt“, lobte Spartenleiter Felix Mäsel die Leistung des Teams nach dem Spiel. "Wir freuen uns über viele Fans, die uns unterstützen und hoffen auf eine eventuelle Sensation gegen den HC Leipzig und den Viertelfinaleinzug bei der DJM."