Nach der Meisterschaft in der Landesliga Nord hat sich die weibliche C-Jugend der TSG Estenfeld beim Final Four in eigener Halle auch die Bayerische Landesliga-Meisterschaft gesichert. Die Mannschaft der beiden Trainerinnen Janina Keupp und Simone Weippert überzeugte mit Präsenz in der Deckung, spielerischen Ideen im Angriff und mit individueller Klasse in den Einzelaktionen.

Das Auftaktspiel gegen die TG Landshut, Vizemeister der Landesliga Süd, war zunächst geprägt von Fehlern auf beiden Seiten. Während die Gäste aus Niederbayern im Abschluss zu viele Chancen vergaben, kamen die Unterfränkinnen in der Anfangsphase dieses Halbfinales mit konsequent vorgetragenen Einzelaktionen zum Erfolg und waren schneller auf den Beinen.
Der Estenfelder Sieg schien zu keinem Zeitpunkt in Gefahr, schon zur Halbzeit stand es 15:8. Im zweiten Abschnitt waren beide Teams nicht mehr mit voller Konzentration bei der Sache – vor allem in der Deckung ließen die Estenfelderinnen nun mehr Chancen zu, das Spiel verlief ausgeglichener. Endstand: 28:19.
Im zweiten Halbfinale trafen der TSV EBE Forst United als Süd-Meister und der TSV Haunstetten als „Vize“ der Landesliga Nord aufeinander. Dabei erwischten die Schwäbinnen den besseren Start (8:6), waren effektiver im Abschluss, während die Ebersbergerinnen noch nicht richtig im Spiel angekommen waren.
Erst nach 15 Minuten konnte Forst United das erste Mal mit 8:7 in Führung gehen. Gleichzeitig häuften sich Haunstettener Ballverluste im Angriff, die Torfrauen auf beiden Seiten vereitelten teilweise hochkarätige Chancen. In einem engen, umkämpften Spiel war Haunstetten nun im Abschluss nicht mehr zwingend genug, wurde dann durch Verletzungen geschwächt (u.a. Torfrau Kiara Spindler) und fand in der Abwehr kaum mehr Zugriff. Beim Stand von 11:18 in der 32. Minute war das Spiel gelaufen. Endstand: 15:23.
So kam es zum kleinen Finale um Platz drei zwischen dem TSV Haunstetten und der TG Landshut. Nur einmal im ganzen Spiel (zum 4:4) gelang den Niederbayerinnen der Ausgleich, ansonsten gab Haunstetten klar den Ton an und setzte sich durch einen 8:0-Lauf schon in der ersten Halbzeit bis auf acht Tore (12:4) ab. Auch wenn die Landshuterinnen nach dem Wechsel nochmal auf vier Tore herankamen (15:11): Am Ende holte sich der TSV Haunstetten mit 28:22 souverän den dritten Platz.
Verlustpunktfrei (32:0) war Forst United Meister der Landesliga Süd geworden und galt deshalb im Vorfeld tendenziell als Favorit für die Landesliga-Meisterschaft. Im Finalspiel gegen den Nord-Meister aus Estenfeld aber stießen die Oberbayern an ihre Grenzen. Ihre körperliche Überlegenheit konnten sie zu wenig umsetzen in dynamische Aktionen, und in der Abwehr hatte man immer wieder das Nachsehen gegen die schnellen Antritte aus der Estenfelder Angriffsreihe. Die Gastgeber ihrerseits witterten nach rascher Führung ihre Chance und gingen am eigenen Kreis beherzt und gut verschiebend zu Werke. So kamen die Ebersbergerinnen kaum zu klaren Chancen, während im Estenfelder Angriff teils schöne Spielzüge zu sehen waren, die freien Mitspieler gesucht wurden und manche Einzelaktion nur durch ein Foul zu stoppen war.
Schnell lagen die Unterfränkinnen mit 6:3 vorne, bei 9:5 wurden die Seiten gewechselt. Die Vorentscheidung fiel in den ersten Minuten nach der Pause, als Estenfeld bis auf 15:7 davonziehen konnte. Auch wenn sich Forst United bis zum Schluss nicht aufgab – die Kräfteverhältnisse waren zumindest an diesem Tag früher geklärt, als von vielen erwartet. Die weibliche C-Jugend der TSG Estenfeld siegte auch in diesem Finale um die bayerische Landesliga-Meisterschaft deutlich mit 24:18. Entsprechend groß war der Jubel in der Halle nach dem Abpfiff.
Die Siegerehrung für den BHV nahm Sabine Schreiner-Marr vor, die allen Teams gute Leistungen bescheinigte, der TSG Estenfeld für die Ausrichtung des Turniers dankte und den Mannschaften ihre Urkunden, Medaillen und den Estenfelder Turniersiegern auch den Meisterwimpel und die Meistershirts überreichte.
Bericht und Fotos: TSG Estenfeld