wB Forst United ist Bayerischer Meister

Sie haben es richtig spannend gemacht und sie haben alles richtig gemacht! Schon vor Wochen hätten die Forsties die Meisterschaft eintüten können.


Dazu gab es die erste Chance in Nürnberg. Aber dort und auch später in Regensburg, der zweiten Möglichkeit, ließen die Spielerinnen um Kapitänin Theresa Lettl die Punkte beim Gastgeber. Nein, die jungen Damen wollten ein „Finale Dahoam“. Und das bekamen sie: Die HSG Würm Mitte hatte das Spiel gegen Forst United verlegen lassen und der Bayerische Handballverband hatte es auf den letztmöglichen Termin fixiert. 

Also ging es, wie schon vor zwei Jahren, damals noch in der C-Jugend, wieder  im allerletzten Saisonspiel um den Titel des Bayerischen Meisters. Damals gegen den direkten Gegner Nürnberg mit Sieg und Titel für Forst United. Heuer – quasi im Fernduell - gegen den Bundesliganachwuchs Haunstetten. Die hatten ihre Hausaufgaben gemacht und damit Forst United in Zugzwang gebracht: Nur mit einem Sieg konnten die Forsties nach Punkten gleichziehen und Dank dem gewonnenen direkten Vergleich vorbeiziehen.

Ein Sieg gegen die HSG Würm Mitte war demnach Pflicht. Und so wurde alles Denkbare dafür getan: Extraübungseinheiten in der vergangenen Woche und ein Trainingsspiel gegen die eigene Damenmannschaft. Die gewohnt “aufgerüstete“ Wintrichhalle und eine Tribüne voller Fans sorgten für die notwendige mentale Sicherheit. Ein wichtiger Faktor war dabei auch, dass Silvia Morath nach ihrer Verletzungspause erstmals wieder im Tor stand. Ihre vielen Paraden, darunter auch zwei gehaltene Siebenmeter, ließen die Gäste verzweifeln und die Fans jubeln. Ein großer Dank dabei an Vanda Angyal, die in den vergangenen Spielen im Tor stand und sich als ganz junge C-Jugendspielerin mutig den wuchtigen Würfen der besten bayerischen Spielerinnen entgegenstellte. Gleiches gilt auch für alle anderen C-Jugendspielerinnen, welche die Saison über dabei waren und Bayernligaluft schnuppern konnten.

Aber zum Spiel:  Gleich den ersten Angriff der „Würmer“ konnten die Forsties abwehren und im Gegenzug, noch in der ersten Spielminute, das erste Tor durch die sehr gut spielende Viktoria Kavran zu erzielen. Eine Unachtsamkeit in der Forst-United-Abwehr brachte den Ausgleich für die Gäste. Das schien aber gleichzeitig auch der Weckruf für die Forsties gewesen zu sein:  Nun rollte der Forst-Express: Mit fünf Toren in Folge zog das Team bis auf 6:1 davon, ehe die Gäste wieder  trafen. Das Gegentor gefiel Franziska Ebenkofler garnicht. Zwei  schnelle Tore von ihr und es stand 8:2. War das schon die Vorentscheidung?

Nein sicher nicht, denn nun schickten die Unparteiischen Theresa Lettl und Judith Fröhlich jeweils für zwei Minuten auf die „Strafbank“. Das nutzten die Gäste und kämpften sich bis auf 11:7 wieder heran. Als dann mit Anna Huber und Steffi Pollack kurzzeitig sogar zwei Forsties gleichzeitig eine Strafe absitzen mussten, wurde es sogar noch enger. Bis auf drei Tore (12:9) konnte sich Würm in der 22. Minute heranarbeiten. Aber dann waren die Forsties wieder komplett und zogen den Endspurt der ersten Halbzeit an:  Theresa Lettl, Charlotte Paulus und Alina Sing, die überragend die Regie führte, trafen und stellten wieder auf einen beruhigenden 6-Tore-Abstand. Da fiel auch der verwandelte 7-Meter der Gäste kurz vor dem Pausenpfiff nicht mehr ins Gewicht.

Selbstbewusst, ja schon siegessicher zogen sich die jungen Damen in die Kabine zurück. Ob der sehr guten Leistung seines Team hatte Trainer Joschka Reichert nur wenig zu kritisieren. Nur einige Details konnte er anmerken und so war die Hauptbotschaft „Weiter so, nicht nachlassen, und dann holen wir den Titel!“. 

Und so spielten die Forsties auch: Gerade mal 14 Sekunden lief die zweite Halbzeit, da hatte Theresa Lettl schon wieder getroffen. Ein Tor für Würm und dann ein Viererpack der Forsties: Dreimal Alina Sing und einmal Franziska Ebenkofler und es stand 20:11 in der 30. Minute. Das dürfte den Spielerinnen aus dem Münchner Westen endgültig klargemacht haben, dass sie es nicht schaffen würden, den Forsties heute die Party zu verderben.  Aber sie kämpften tapfer und mit fairen Mitteln weiter, obwohl die Kräfte schwanden und durch den kleinen Spielerkader nur wenig gewechselt werden konnte. Anders dagegen bei Forst United: Mit voller Bank und dem Meistertitel schon in Sichtweite wurde das Spiel nun souverän zu Ende gespielt. Da tat es auch nicht mehr weh, dass Würm noch die beiden letzten  Tore erzielte. Es wurden die letzten Sekunden heruntergezählt und dann kannte der Jubel keine Grenzen mehr. Toll, dass ein Sponsor – im vollen Vertrauen auf das Team – schon Meistertrikots hatte vorbereiten lassen. Die zogen sich Team und Betreuer sofort über und nahmen sodann auch den Meisterwimpel  vom angereisten Vertreter des Handballverbandes entgegen. 

Bevor es aber ans große Feiern geht steht nun über Ostern das große Internationale Turnier in Prag an. Dann folgt am Wochenende 14./15. April das Achtfinalhinspiel um die deutsche Meistersschaft, vermutlich in Leipzig. Und eine Woche drauf, wahrscheinlich am Abend des … April, das Rückspiel in Ebersberg. 

Im Aufgebot der Forsties standen: Theresa  Lettl (8), Silvia Morath, Julia Beck (1),Judith Fröhlich (1), Franziska Ebenkofler (7), Katja Pecher, Alina Sing (5), Charlotte Paulus (3), Anna Huber, Lena Trenkler (1),  Lucia Ivinac, Viktoria Kavran (4), Hannah Schrögmeier (1), Steffi Pollack und  Vanda Angyal.  Foto: Pressefotograf Stefan Rossmann

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